Mehr als 2360 Mal haben zwei mutmaßliche Betrüger mit fremden Kreditkartendaten Online-Fahrkarten bei der Deutschen Bahn gebucht. Die Tickets verkauften sie in rund 1800 Fällen über Internet-Reiseportale weiter. Vor dem Berliner Landgericht gaben die 21 und 33 Jahre alten Männer am Montag die Vorwürfe im Wesentlichen zu. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Schaden in Höhe von mehr als 400 000 Euro aus.
Er sei im Internet auf Betrügerseiten gestoßen und habe dort Anleitungen für einen solchen Schwindel entdeckt, sagte der jüngere Angeklagte. „Ich war arbeitslos und hatte kein Geld, da habe ich mitgemacht.“ Den Angeklagten, die sich auch über das Internet kennengelernt hatten, waren zwischen Juni und November 2012 rund 1800 Mal erfolgreich. In 565 Fällen seien der Deutschen Bahn die Manipulationen aufgefallen. Die Kreditkartendaten erhielten die beiden Männer von weiteren Internet-Betrügern. Nachdem sich Interessenten gemeldet und bezahlt hatten, wurden die jeweiligen Tickets erschlichen.
Sie hätten pauschal und unabhängig von der Strecke 60 Euro für eine Hin- und Rückfahrt 2. Klasse verlangt, für eine Bahn-Reise in der 1. Klasse jeweils 80 Euro, gab der 21-Jährige zu. Ihn habe es „sehr gereizt, mit ein paar Klicks viel Kohle zu verdienen“. Er und der Mitangeklagte hätten das Geld geteilt und jeder an die 50 000 Euro kassiert.
Nach monatelangen Ermittlungen war der jüngere Angeklagte im November 2012 festgenommen worden. Damals ging die Polizei zunächst von 31 Fällen aus. Der ältere Komplize wurde im Februar verhaftet. Die Richter haben dem Jüngeren bei einem glaubhaften Geständnis eine Gefängnisstrafe von maximal drei Jahren und drei Monaten zugesichert, dem Älteren eine Haftstrafen von dreieinhalb Jahren. Der Prozess wird am 8. August fortgesetzt.
Quelle : ksta.de