Bis letztes Jahr war das von Russland aus betriebene Untergrund-Forum carder.su ein beliebter Treffpunkt für Kreditkarten- und Identitätsfälscher, auch Carder genannt. Dann schlug der US Secret Service zu. Die Ermittler nutzen dabei eine ausgefallene Methode, um an die wahren Identitäten der Fälscher zu gelangen: Sie verkauften ihnen selbst gefälschte Dokumente. Das hat jetzt das US-Magazin Wired herausgefunden.
Die 55 Fälscher aus zehn Ländern, die derzeit auf ihren Prozess im November warten, haben eines gemeinsam: Sie alle haben sich falsche Ausweispapiere beim selben Händler besorgt. Der unter dem Namen „Celtic’s Novelty I.D. Service“ von Las Vegas aus operierende Fälscher wurde laut Wired in der Carder-Community als einer der Besten angesehen. Gleich reihenweise sollen andere Kriminelle bei ihm falsche Ausweise und Führerscheine bestellt haben.
Celtic verschickte die zahlreichen Dokumente laut Wired für 300 US-Dollar pro Stück in alle Welt und sammelte dabei fleißig Namen und Adressen der Besteller ein. Dumm nur: Celtic war keiner von ihnen, sondern ein verdeckter Ermittler des US Secret Service.
Die Strafverfolger hatten die „Operation Open Market“, so der Deckname der Aktion, von langer Hand geplant: Open Market begann bereits im März 2007 mit der Verhaftung des echten Celtic. Im März 2012 schlugen die Ermittler dann zu. Zusammengenommen drohen den Angeklagten etwa 1.000 Jahre Gefängnis. (beh)
Quelle : chip.de