Nach einem spektakulären Kreditkartenbetrug mit Millionenschaden stehen seit Mittwoch zwei mutmaßliche Mittäter in Düsseldorf vor Gericht. Sie sollen mit gefälschten Kreditkarten in Düsseldorf rund 170.000 Euro abgehoben haben. Der 56 Jahre alten Frau und ihrem 35-jährigen Sohn werden Computerbetrug in besonders schwerem Fall und Fälschung von Zahlungskarten vorgeworfen.
Die Angeklagten sollen Teil einer größeren Tätergruppe sein. In Dortmund, Duisburg, Essen sowie in Frankfurt, Mannheim, Koblenz, Hamburg und Bremen waren in der Nacht auf den 20. Februar 2013 im Zuge einer international abgestimmten Aktion mit gefälschten Kreditkarten insgesamt fast 1,8 Millionen Euro abgehoben worden.
Weltweit wurden in über 20 Ländern mit Hilfe von Kreditkarten-Doubletten mehr als 30 Millionen Euro erbeutet. Allein in Düsseldorf waren nach Erkenntnis der Ermittler in der Nacht zwei Teams unterwegs. Die Limits der jeweiligen Konten waren zuvor durch einen Hackerangriff aufgehoben worden.
Vor dem Landgericht wurde am Mittwoch lediglich die Anklage verlesen. Dann wurde der Prozess bis zum 26. August ausgesetzt. Die Verteidiger hatten dies beantragt; sie hatten erst einige Tage zuvor weitere 700 Seiten Akten bekommen.
Dass die beiden Angeklagten in die Fänge der Ermittler gerieten, war reiner Zufall: Einem Spaziergänger war in der Nacht aufgefallen, dass sich das Duo außergewöhnlich lange an Geldautomaten aufgehalten hatte. Der Zeuge alarmierte die Polizei. Der Prozess soll bis zum 20. September dauern, den Angeklagten drohen bis zu zehn Jahre Haft. ((Mit Material von dpa)) / (vbr)
Quelle : heise.de