Mit den Zugangsdaten zu einem iTunes-Account könnte der Käufer nach Herzenslust einkaufen, versprechen die Verkäufer dieser höchst illegalen, immateriellen Ware. Der Zeitung „Global Times“ zufolge sind auf Chinas größter Handelswebsite Taobao 50.000 gehackte iTunes-Accounts im Angebot. Tausende seien bereits verkauft worden. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge für im Schnitt 30 Yuan, etwa 3,50 Euro. Die Angebote reichten jedoch von einem bis 200 Yuan pro Account. Käufern würde empfohlen, die Accounts maximal 24 Stunden lang zu benutzen – vermutlich weil die eigentlichen Besitzer früher oder später darauf kommen werden, dass da etwas nicht stimmt.
Taobao erklärte in einer Stellungnahme, man unternehme „alle vernünftigen und notwendigen Maßnahmen, um die Rechte der Verbraucher zu schützen“. Man könne die Anzeigen für die iTunes-Accounts nicht entfernen, wenn kein offizieller Antrag gestellt werde: „Wir haben bislang im Zusammenhang mit den iTunes-Accounts keine Informationen von Apple oder anderen erhalten, die darauf hinweisen, dass diese Produkte unsere Anzeigenregularien oder die Urheberrechte von anderen verletzten.“
AFP zitiert Fachleute, die die Herkunft der Accounts so erklären: Entweder würden Kriminelle sich die Zugangsdaten zu Nutzerkonten aus dem Ausland verschaffen, in denen auch Kreditkartendaten hinterlegt seien, so dass man direkt – und für den Käufer des geklauten Accounts kostenlos – damit einkaufen könne. Andere Accounts würden von den Kriminellen selbst erstellt, mit Hilfe gestohlener Kreditkartendaten.
Apple hat seinen Kunden schon vor Monaten empfohlen, im Falle eines Passwort- oder Kreditkartendatendiebstahls ihr iTunes-Passwort umgehend zu ändern und Verbindung mit ihrer Bank aufzunehmen.