Mitte der 80er Jahre war die Cracker-Szene für Außenstehende noch völlig unbekannt. Das World Wide Web beispielsweise gab es zu dieser Zeit noch nicht, auch Filesharing-Programme waren noch nicht erfunden. Die Cracker verbreiteten ihre Kopien zunächst in ihren eigenen, internen Reihen. Die Strukturen der Verbreitung waren jedoch bereits zu damaligen Zeiten hoch organisiert. Es hatte sich ein effizienter Verbreitungswegs frühzeitig etabliert. Die Struktur galt zunächst der Verbreitung von Kopien. Das Netzwerk bot der Szene beispielsweise die Möglichkeit effizient und flächendeckend Nachrichten über Szeneaktivitäten zu verbreiten. Das Verbreitungsnetzwerk brachte jedoch einige Cracker dazu, andere Möglichkeiten auszuprobieren. Das Ergebnis war einer der ersten Computerviren überhaupt genannt SCA.
Eigentlich war SCA die Abkürzung der Schweizer Cracking Group „Swiss Cracking Assosiacion“, die Raubkopien von Software veröffentlichte. Ihr Virus, der vom SCA-Mitglied CHRIS geschrieben worden war, war der erste Computervirus für den damaligen Commodore Amiga und tauchte im November 1987 erstmals auf. SCA konnte Disketten völlig unbrauchbar machen und exakt bei jedem 15. Start des Computers tauchten die folgenden Zeilen auf dem Bildschirm auf:
Something wonderful has happened
Your AMIGA is alive !!! and, even better…
Some of your disks are infected by a VIRUS !!!
Another masterpiece of The Mega-Mighty SCA !!
Allerdings war SCA einer der wenigen Fälle, in denen eine Cracking Group als Virenprogrammierer in Erscheinung trat. Vielmehr wurden Viren von Cracking Groups prinzipiell nicht gerne gesehen, da sie das von den Softwareherstellern verbreitete Gerücht bekräftigten, kopierte Software sei virenverseucht.Dennoch entstanden in den nächsten Jahren unzählige Viren und mit ihnen eine neue Industrie, die von den Viren profitieren konnte. Die ersten Softwarefirmen mit Antivirensoftware konnten sich nun erfolgreich auf dem Markt behaupten.
Quelle : http://www.no-copy.org/sca-virus.html