Der Begriff »Netzkultur« wird vielfältig interpretiert. Gsöllpointner versteht Netzkultur als »ein Genre von Aktivitäten rund um neue Informations- und Kommunikationstechnologien und das Internet, die von der Vermittlung von Medienkompetenz über strukturierte Aufbauarbeit und Zurverfügungstellung technischer Mittel bis zu explizit auf das kulturelle, soziale und politische Feld ausgerichtete Handlungen mit und via Internet reicht«.
In dieser Arbeit wird der Begriff »Netzkultur« jedoch nicht nach seinem Einfluss auf die Gesellschaft und soziale Umwelt definiert, sondern als ein »Zusammenspiel aus technischen und gesellschaftlichen Konventionen im Netz«. Netzkultur kann somit als die Normen und Werte der Nutzer des Internets bezeichnet werden. Grundlegendes Charakteristikum ist die freie Verbreitung von Daten durch Vernetzung. Zur Netzkultur gehören die benutzten Technologien (z. B. WWW und Usenet), die Kommunikationsformen (wie Emails und Chats), klare Verhaltensregeln (Netiquette), eine eigene Sprache (Netzjargon), vorwiegend im Internet beliebte und verbreitet Witze und Anekdoten (auch Internetfolklore genannt), sowie unter den Internetnutzern verbreitete Ideen (wie Freiheit von Software und Informationen) und daraus resultierende Projekte (z. B. Linux und Wikipedia).