Im Jahr 2011 wurden im Vergleich zum Vorjahr rund 45 Prozent weniger Kartendaten mit Hilfe manipulierter Geldautomaten gestohlen, sagte Margit Schneider, Leiterin des Sicherheitsmanagements bei Euro Kartensysteme. Das sind positive Nachrichten, nachdem 2010 mit 190.000 betroffenen Kunden an 3.200 manipulierten Automaten noch ein neuer Negativrekord aufgestellt wurde.
Laut der Kreditwirtschaft ist das vor allem der flächendeckenden Einführung des EMV-Chips zu verdanken, den man derzeit nicht ohne Weiteres vervielfältigen kann. Bislang können die Kriminellen am Geldautomaten mit ihrer Skimming-Hardware lediglich die Magnetstreifen und die dazugehörigen PINs abgreifen.
Um damit Geld abzuheben, müssen sie weit reisen oder die Daten ins Ausland verkaufen, da man in Deutschland und den Nachbarländern allein mit dem Magnetstreifen kein Geld mehr abheben kann. Die kopierten Karten wurden laut dem Bericht zu 23 Prozent in den USA eingesetzt, wo sich der Chip noch nicht durchgesetzt hat. Darauf folgen Russland, Argentinien, Kolumbien, die Dominikanische Republik und Mexiko.
In Deutschland werden EC-Karten nach wie vor mit Magnetstreifen ausgeliefert, da die Streifen bei Zahlungen in Ländern ohne Chip noch eine wichtige Rolle spielen. Hierzulande setzen noch die meisten Kontoauszugsdrucker auf die Magnetstreifen und auch in Bereichen wie dem Bahnverkehr ist der Streifen bei der Kontrolle elektronischer Fahrkarten derzeit noch im Einsatz.
Die Kriminellen suchen sich unterdessen neue Ziele: 2011 wurden erstmals Tankautomaten manipuliert. Es gab zwar nur drei Fälle, in diesen soll aber ein erheblicher Schaden entstanden sein. Zudem wurden erstmals Fahrkartenautomaten manipuliert; in den 17 Fällen entstand ein überschaubarer Schaden. In Bau-, Super- und Lebensmittelmärkten gab es 25 Manipulationsversuche, von denen allerdings 17 frühzeitig aufgeflogen sind