Hier die Grundregeln um Probleme mit Behörden, Firmen usw. zu vermeiden:
- Wahl des Hosters
Vertrauen nur einem reinen Non-EU Auslandshoster. Hoster mit EU-Sitz oder Niederlassungen in EU-Mitgliedsstaaten sind für sicheres Webhosting aus bekannten Gründen absolut ungeeignet. Hoster mit einem Impressum, einer Briefkastenfirma in England (leicht zu erkennen an GREAT HAMPTON STREET) oder sonstwo innerhalb der EU taugen nichts! Warum? Eine kurze Abfrage des örtlichen Handelsregisters gibt den echten Inhaber zu erkennen und dieser muss dann deine Kundendaten herausgeben!
- Whois Guard – Domain
Sei bei der Wahl deines Registrars, also dort wo du Domains registrierst sehr vorsichtig, da bei einigen Anbietern eine E-Mail mit dem Betreff “Notice of Trademark Infringement” reicht und dann der Schutz aufgehoben wird.
- E-Mail
Viele Webmaster benutzen deutsche Freemail Anbieter um Mail u.a. an Ihre User zu verschicken. Warum? In der BRD gibt es die TKÜV, mit der die Behörden jederzeit auf deien E-mails und deren Inhalt zugreifen können! Kurz und Knapp: Benutze nur Freemail Anbieter außerhalb der EU. Wenn du sensible Informationen oder Mails verschickst, solltest du einen Proxy verwenden, da im Header einer E-Mail immer deine IP mit übertragen wird.
- Kennwörter
- Verwende für .htaccess und Kontrolpanels etc. bitte nur sichere Passwörter aus mindestens 8 Stellen. Kennwörter die im Duden stehen und keiner Bruteforce-Attacke standhalten sind sinnlos.
- Software
- In einem bekannten Board wurde gepostet, das jemand eine Abmahnung bekommen hat und das obwohl er eine geschützte Domain verwendete. Der entsprechende User setzte eine lizensierte Forensoftware von Jxxxxxt bzw. den deutschen Vertrieb Axxxco ein. Anscheinend hat der Abmahnanwalt sich an den Hersteller der Software gewandt, mit der Bitte um Auskunft zu den Lizenznehmer. Diese wurden den Anwalt anscheinend auch klaglos übermittelt. Man kann Webmaster nur raten keine lizenzierte Software mehr einzusetzen und ausschließlich auf Open Source Produkte zurück zu greifen. Im Härtefall reicht ein Beschluss und jeder Händler muss die Kundendaten an Behörden raus rücken… Ein Anwalt beantragt dann Akteneinsicht und schon nimmt das Unheil seinen Lauf. Und wenn es lizensierte Software sein muss, nur mit Künstler-Daten und anonymer Bezahlung. Spielen dann auch nicht die Originalsoftware auf, sondern eine genullte Version die kein Phonehome mehr hat und wo keine Lizenznummer mehr im Code steht. Vergleicht die Dateien anschließend mit Beyond Compare (Original > Genullt) um eine Manipulation auszuschließen. Jede Software die du bezahlst und die evtl. auch noch mit IONCUBE verschlüsselt ist, hat dieses Risiko.
- Werbung
Dieser Fehler wird immer wieder gemacht. Es lässt sich einfach nicht vereinbaren, Werbung zu schalten ( Egal ob LayerAds, Google, Partnerprogramme o.a.) und seine Anonymität zu behalten. Durch den Anbieter und durch die Vergütung bist jederzeit zu 100% identifizierbar. Wenn es den unbedingt sein muss schalte einen Maildrop (gibt es für wenig Geld) ein über den du die Transaktionen laufen lassen kannst.
Eine weitere sehr nette Variante ist, das Werben und Posten in fremden Foren und Blogs. Einige Webmaster sind sogar so nett und tragen im eigenen Profil nett Ihre Homepage ein….
Bedenkt bitte, das ein Administrator oder ein anderes Team-Mitglied die IP sehen kann.
- Bezahlung
- Wenn du deinem Anbieter nicht 100%ig vertrauen kannst, vermeide Zahlungen per Kreditkarte, Paypal o.a. Anonyme Bezahlmöglichkeiten wie Paysafecard (PSC), E-Gold oder Liberty Reserve sind besser!Binde keine “Spenden-Buttons” auf deiner Webseite ein die nicht zu einem Anonymen Bezahldienst führen. Solltest du keine Möglichkeiten haben z.B. Paysafecard PSenden entgegenzunehmen Frage deinen Hoster ob er diese entgegen nimmt und mit deinem Webspace o.ä. verrechnet.
- Warum sollte man auch als ganz legaler Foren, Blog oder ähnlicher Betreiber nicht mehr in Deutschland hosten ?Wenn ein Webseiten-Beitreiber in Deutschland vorm falschen Gericht landet, haftet er für Schimpftiraden Unbekannter auf seiner Seite – egal, ob er sie übersehen oder sofort gelöscht hat. Veröffentlichung genügt. Deutschland ist ein Risikogebiet fürs Web 2.0.Martin Geuß Webmaster von Supernature-Forum ist sich seiner Sache sicher: Er kann als Inhaber einer Internet-Seite ja wohl nicht dafür haftbar gemacht werden, wenn dort irgendein Unbekannter über eine Firma schimpft. Wenn zum Beispiel jemand schreibt, die “Luftrettungs-Service-Vermittlungs GmbH” sei eine “Betrügerfirma”, eine “Hubschrauber-Mafia”, die angeblich schon einmal jemand verklagt habe.
Soll Geuß denn alle Kommentare in den Foren seiner privaten Seite vorab lesen, prüfen und gegebenenfalls löschen? Wer Unsinn schreibt, ist doch selbst dafür verantwortlich. Das sagt einem der gesunde Menschenverstand.Das sagt aber nicht das Landgericht Hamburg. In einem aufsehenerregenden Urteil stellt es Ende April fest: Martin Geuß haftet für die unwahre Tatsachenbehauptung, die Luftrettungs-Firma sei schon mal verklagt worden. Er haftet, auch wenn er keine Kenntnis von dieser Äußerung hatte. Er haftet, auch wenn er sich diese Äußerung nicht zu eigen macht. Er haftet, weil irgendjemand diesen Unsinn auf seiner Internet-Seite hinterlassen hat. Störerhaftung heißt das – der deutsche Begriff lässt allen Mitmach-Portalen den Angstschweiß ausbrechen.
Denn dieses Urteil stellt die Funktionsweise sämtlicher Web-2.0-Angebote in Frage: Wo immer Nutzer Inhalte einstellen, muss der Plattformbetreiber Klagen befürchten. Störer kann nach deutscher Rechtssprechung jeder sein.Teuer kann es auch werden, wenn ein Forenbetreiber eine Unterlassungserklärung abgibt, sich damit verpflichtet, dass die beanstandeten Inhalte nicht noch einmal auf seinen Seiten auftauchen. Wenn dann ein Nutzer doch wieder derartiges postet, ist die Vertragsstrafe fällig. Aktueller Fall: Die TV-Produktionsfirma Callactive (verantwortlich für Gewinnspiel-Sendungen wie “Money Express” für Viva und andere Sender) verklagt den Betreiber des Internet-Forums “Call-in-TV.de” auf 20.693,70 Euro Vertragsstrafe, weil dort wieder jemand behauptet hat, es habe Scheinanrufe zwecks Spieleranimierung bei den Spielsendungen der Firma gegeben.