Prozess gegen 16-jährigen Kreditkartenbetrüger *Update*

Ein 16-jähriger Hacker Fraudler aus Schüttorf (Grafschaft Bentheim) hat offenbar sein Computer-Wissen für kriminelle Zwecke eingesetzt. Von Mittwoch an muss er sich vor dem Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Nordhorn verantworten. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück erhob Anklage gegen den Schüler. Die Liste der Vorwürfe ist lang und umfasst gewerbsmäßigen Betrug, Urkundenfälschung, Geldwäsche, Geldfälschung, Computersabotage, Erpressung, Ausspähen von Daten und Fälschen von beweiserheblichen Daten. Insgesamt werden dem Jugendlichen 76 Straftaten zur Last gelegt.

Waren mit fremden Kreditkartendaten bestellt

Insbesondere soll der 16-Jährige Kreditkartenbetrug betrieben haben. Die Ermittlungen der Task Force Cybercrime der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück ergaben laut Staatsanwaltschaft, dass der Schüler als Administrator in verschiedenen Foren aktiv war und eine führende Stellung einnahm. Ein von ihm selbst betriebenes Forum habe sich mit dem Handel illegaler Daten aller Art befasst, insbesondere von Kreditkarten und Zugangsdaten für Packstationen. In einer Vielzahl von Fällen sei es dem Angeklagten gelungen, mit fremden Kreditkartendaten waren zu bestellen, die dann an eine geknackte Packstation gelieferten worden seien. Das Geld sei von den Konten der Kreditkarteninhaber abgebucht worden, während der Schüler die „hochwertigen Artikel“, darunter oft teure Handys, im Internet weiterverkaufte, so die Staatsanwaltschaft.

Internetseiten lahmgelegt – und Unternehmen erpresst

Doch damit nicht genug: Der 16-Jährige soll sich außerdem falsche 50-Euro-Scheine verschafft und mit denen in verschiedenen Betrieben bezahlt haben. Als „besonders ausgeklügelt“ bezeichnet die Staatsanwaltschaft vier sogenannte DDos-Attacken durchgeführt, durch die Internetseiten stillgelegt werden. Der Schüler habe daraufhin die Unternehmen aufgefordert, ihm große Summen Bargeld zu zahlen – andernfalls wollte er weitere Angriffe durchführen. Die Unternehmen zahlten nicht, brauchten aber zum Teil mehrere Tage, um ihre Internetseiten wieder in Betrieb zu nehmen. Bei allen Straftaten sei ein Schaden von mehr als 20. 000 Euro entstanden, so die Staatsanwaltschaft.

Die Verhandlung gegen den 16-Jährigen findet aufgrund dessen Alter unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Quelle : ndr.de

Update 1 :

Das Amtsgericht Nordhorn hat am Mittwoch einen 16-jährigen Schüttorfer zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Das Jugendschöffengericht sah es als erwiesen an, dass der Jugendliche zahlreiche Straftaten begangen hat, überwiegend im Internet. Er hat unter anderem mit gestohlenen Kreditkartendaten Waren bestellt und Unternehmen erpresst, deren Internetseite er lahm gelegt hatte. Nach Angaben von Bruno Heckmann, dem Leiter des Amtsgerichts, ist der 16-Jährige ein Computer-Ass, der allerdings in der Schule bislang nicht gerade glänzen konnte.

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