Der bekannteste Verfechter der Idee von freier Software ist der New Yorker Richard M. Stallmann. Auch er war in den 70er Jahren Mitglied des Artificial Intelligence Laboratory (AI Lab) der Technischen Universität MIT. Für Aufsehen sorgte der junge Hacker erstmals, als er seine Gedanken über seine Softwarephilosophie publik machte.
Stallmann vertrat vehement die Ansicht, dass jegliche Kontrolle über eine Software beim Anwender liegen sollte. Jede Einschränkung an der Software würde die natürlichen Rechte des Benutzers verletzten. Für Stallmann sollte jemand, der im Besitz einer Software war, die gleichen Rechte haben wie jemand, der einen Stuhl, einen Fernseher oder ein Auto erworben hatte. Der Benutzer soll demnach die Software auseinander nehmen, verändern, zerteilen, aber auch verkaufen dürfen. Auf dieser Grundlage basierend und empört über die Vermarktungsmethoden der kommerziellen Softwareanbieter, kam er schließlich auf die Idee ein Betriebssystem zu programmieren, das seiner Ansicht nach komplett „frei“ sein sollte. Dabei unterschied Stallmann „freie Software“ von „kostenloser Software“. In seinem Lizenzmodell darf freie Software durchaus auch verkauft werden. Im Grunde lässt sich seine Idee der Freiheit zusammenfassen auf die Formel: „Du darfst mit der Software tun und lassen, was du möchtest, denn sie ist frei“.
Um den nötigen finanziellen Rahmen für seine Philosophie zu schaffen, gründete Stallmann im Jahre 1985 die Free Software Foundation (FSF). Der gemeinnützige Verein sollte zunächst die Quelle der Unterstützung für das ideologische System GNU werden, das später unter GNU/Linux (kurz: Linux) Verbreitung fand.
Die Ideologie, die Stallmann losgetreten hatte, veranlasste tausende Programmierer, ihre Programme ab sofort unter verschiedenen GNU-Definitionen kostenlos und „frei“ der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen.
Die FSF verfasst heute noch als Leitfaden mehrere GNU-Lizenzmodelle, wonach die „Freiheit der Software“ definiert wird.