Der nicht allgemein klar definierte Begriff Hacker bezeichnet heute eine Person, die mit erheblichem Sachverstand mit Computern umgeht, üblicherweise einen Programmierer oder Netzwerkfachmann. Historisch waren Hacker allerdings nicht einfach nur Computerspezialisten, sondern Menschen, die einzig und allein am Ausreizen neuer Möglichkeiten der digitalen Technologie und ihrer Maschinen, häufig entgegen ihrem ursprünglichen Anwendungszweck, interessiert waren.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird er unterschiedlich, häufig auch als teils bewundernde, teils kriminalisierende Bezeichnung verwendet.Im Umfeld von Angehörigen der Programmiererszene, die durch gewohnheitsmäßige Lösung komplexer Probleme ausgewiesen sind, ist der Begriff häufig der Benutzung als hohes Lob für solche Fachleute vorbehalten. In diesem Zusammenhang kursiert eine bildlich umschreibende Definition des Hackers, die auf besondere Geschicklichkeit und Fachkunde hindeutet.
Der Begriff Hacker tauchte das erste mal im Modelleisenbahnbauclub des MIT in der Frühzeit der Computergeschichte auf. Diese Definition von Hacker bezeichnete jemanden, der exzellente Programmierkenntnisse besaß.
Gerüchten zufolge waren die ersten Hacker nach heutigem Verständnis Studenten, die sich durch Umgehung von einfachen Sicherheitsmaßnahmen mehr von der diktatorisch vergebenen Rechenzeit des Hauptrechners ihrer Universität nahmen. Damals war es üblich, dass Professoren deutlich mehr Möglichkeiten hatten als die Studenten, die aber sehr viel Zeit an den Terminals verbrachten.
Heute wird der Begriff Hacker oft verwechselt mit jemandem, der Computer nur zu illegalen Zwecken einsetzt, zum Beispiel in fremde Rechner und Netzwerke eindringt, nur um dort Schaden anzurichten, Kopierschutzmechanismen umgeht, oder fremde Daten beschädigt (Cracker). Solche Hacker gab es vereinzelt tatsächlich, jedoch handelt es sich vor allem um ein Medienphänomen: In den 80ern kam eine große Anzahl an Filmen heraus, in denen Hacker vorkamen, die in dieser Weise dargestellt wurden. Auch die Namensgebung von Hackergruppen und ihr konspiratives Verhalten trugen jedoch zu diesem Image bei.
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Hacker sprechen sich dem Klischee nach für totale Informationsfreiheit aus, was sie in Konflikt mit der Gesellschaft bringt, da dies zum Beispiel wirtschaftlichen Interessen, aber auch dem Datenschutz konträr gegenübersteht. Der Schutz der Privatsphäre ist allerdings auch dem Hacker wichtig.
Etwas zu hacken, zum Beispiel ein Gerät, bedeutet Macht über die Maschine auszuüben, die dem normalen Konsumenten üblicherweise vorenthalten wird. Es bedeutet auch eventuell die Technik für etwas anderes zu benutzen, als wofür sie gedacht war. Vor allem bedeutet es Wissen und Einblick in das Funktionieren von Technologie.
Der Begriff Hacker erfuhr unter Computerinteressierten über die Zeit einen Bedeutungswandel zum Positiven hin, die negativen Aspekte werden jetzt im Begriff Cracker zusammengefasst.
Die Unterscheidung zwischen „Hacker“ und „Cracker“ hat sich im Englischen etwas mehr durchgesetzt. Oft unterscheidet man – basierend auf alten Western-Filmen – zwischen „Black-„, „White-“ und „Grey-Hats“:
Black-Hats handeln mit krimineller Energie, entweder um das Zielsystem zu beschädigen, oder um Daten zu stehlen. Zu dieser Untergruppe gehören auch die Cyberpunker, die als wahre Meister ihres Fach gelten aber nur nach ihren eigenen Regeln leben. Ein White-Hat handelt, um seine Meinung von Informationsfreiheit zu verbreiten, und um zu beweisen, dass es keine 100%ige Sicherheit im Internet geben kann. Ein White-Hat ist meistens ein Programmierer, der sich in seinem Bereich sehr gut auskennt (Nerd) und somit die Schwachstellen wie Pufferüberläufe oder Race Conditions kennt und weiß wie man sie vermeiden bzw. auch ausnutzen kann. Grey-Hats geben die Informationen an die Öffentlichkeit weiter. Dadurch unterstützen sie die Black-Hats, die Lücke auszunutzen, lassen allerdings den Entwicklern auch die Chance, den Fehler zu beseitigen. Im Allgemeinen kann man, wenn man zwischen „Gut“ und „Böse“ unterscheidet, die Grey-Hats als neutral einstufen.
Üblicherweise ist jemand erst ein Hacker, wenn er von anderen Hackern als solcher bezeichnet wird. Sich selbst so zu bezeichnen wird (unter Hackern) als überheblich angesehen und ist eher unter so genannten „Script-Kiddies“ verbreitet.