Die Hacker der No-Name-Crew drohen den Behörden mit der Veröffentlichung eines „Mega-Leaks“. Die Unbekannten stellten ein geschütztes Archiv ins Internet, das unzählige Dokumente des BKA, der Bundespolizei und des Zolls enthalten soll. Insofern ein Mitglied der Crew verhaftet werde, würde das Passwort umgehend veröffentlicht. Der Leiter der Crew, Darkhammer, verifizierte den Leak gegenüber gulli.
Die Sicherung des Netz-Aktivisten scheint so simpel wie effektiv. Wie der Leiter der No-Name-Crew Darkhammer in einem kurzen Chat-Gespräch mit gulli.com erklärte, läuft ein 24-Stunden-Countdown auf der Seite der Hacker immer wieder herunter. Jeden Tag, an dem sich die führenden Mitglieder der Gruppe noch auf freiem Fuß befinden, wird der Zähler kurz vor seinem Ablauf zurückgesetzt. Sollten die Behörden jedoch einem der Hacker habhaft werden, läuft der Countdown aus, wodurch das Passwort automatisch veröffentlicht werde.
Die Folge wäre die Publizierung von unzähligen Daten der deutschen Behörden. Betroffen sind laut NN-Crew das Bundeskriminalamt, die Bundespolizei und der deutsche Zoll. „Mails, Meldungen, vertrauliche Daten und jede schmutzige Kleinigkeit in diesen korrupten Suff Vereinen.“, so Darkhammer auf der Seite der Crew.
Gegenüber gulli.com belegte der Leiter der Hacker-Gruppe die Echtheit des fraglichen Archivs. Uns wurde ein vertrauliches Dokument zu den „Maßnahmen der Bundespolizei im Zusammenhang mit der aktuellen Gefährdungslage islamistischer Terrorismus vor dem Hintergrund der Bundestagswahl“ 2009 übersandt, das von der Bundespolizeiinspektion ausgestellt wurde. Der Inhalt der Daten ist weniger prekär und wird von uns dennoch selbstverständlich nicht veröffentlicht. Trotzdem belegt die fast drei Jahre alte Datei, wie lange die Hacker das Netzwerk der Behörden bereits ausspioniert haben.
Vor wenigen Tagen erst wurde bekannt, dass die Cyber-Aktivisten die Server ihrer Opfer mit einem Trojaner infizierten und so jede Mitteilung im Netzwerk abfangen können. Wie Darkhammer auf nn-crew.cc erklärt, werde man von einer Veröffentlichung der Daten absehen, insofern die Ermittlungen eingestellt würden. An die Gerüchte, die besagen, drei Mitglieder der Crew seien bereits identifiziert worden, glaubt er hingegen nicht.
Ob die Polizei tatsächlich die Suche nach den Hackern abbricht, um der Veröffentlichung der entsprechenden Informationen zu entgehen, dürfte fraglich sein. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert wegen der Hacker-Attacke eine „sofortige Überprüfung der Sicherheit der Informationstechnik der Bundespolizei in allen Bereichen“, da die Sicherung der Server offenbar sehr dürftig aussah. Auch nach Meinung des Leiters der NN-Crew sind die Behörden „was den IT-Kram angeht, echt schlampig“.
In zehn Tagen planen die Hacker ihren nächsten Coup. Wieder soll es ein Ziel auf „Bundesebene“ sein. Wen es diesmal treffen soll, halten die Hacker allerdings geheim.
Quelle . http://www.gulli.com/news/16621-noname-crew-droht-den-behoerden-mit-veroeffentlichung-eines-mega-leaks-2011-07-17