Ihre Chaträume und Emails sind verschlüsselt, von ihren digitalen Treffpunkten wissen nur Eingeweihte. Sie treiben ein Eigenleben in einem digitalen Untergrund und sind die Quelle der Raubkopien, die sich weltweit verbreiten. Doch ihnen geht es nicht um die Kopien und noch weniger um Profit, es geht um Respekt und um Ruhm. Es geht darum, Teil einer Untergrundbewegung zu sein: der „Scene“.
Was wie eine Verschwörungstheorie klingt, ist die Geschichte einer eingeschworenen Subkultur, deren Wurzeln bis in die 50er Jahre zurückgehen. Die frühe Hackerkultur war überzeugt, dass Wissen und Information frei sind – und frei bleiben sollen. Auch heute noch sorgt die Szene hinter verschlossenen Türen für die Erstverbreitung von digitalen Kopien aller Art. „Racen“ heißt es im Szenejargon, das Wettrennen um die schnellste Raubkopie. Dass ihre Handlungen illegal sind, weiß die Scene nur zu genau. Die Mitglieder werden mittlerweile von FBI und Interpol gejagt. Dennoch existiert die Szene bereits seit 25 Jahren. Denn das genau ist auch ihre Faszination – eine geheime Elite zu sein. Wissen ist nicht nur frei, Wissen ist auch Macht.