Wer den beliebten Shooter „Call of Duty: Black Ops“ in der englischen Originalversion spielt, bekommt unweigerlich auch Hakenkreuze zu Gesicht. Wer jedoch auf die Idee kommt, das mit den Nazis assoziierte Symbol als Profilbild für das Netzwerk Xbox Live zu verwenden, muss Konsequenzen in Form eines Bans tragen. Das stellte der zuständige Xbox Live-Mitarbeiter kürzlich klar.
In den meisten Ländern sind Hakenkreuze im Gegensatz zu deutschem Recht, das dieses Symbol nur im wissenschaftlichen Kontext erlaubt, nicht verboten. Die AGB einzelner Dienste können jedoch durchaus anders aussehen. So offenbar auch im Falle von Microsofts Spieler-Netzwerk „Xbox Live“. Ein Nutzer hatte auf Twitter die Frage gestellt, ob die Nutzung eines Hakenkreuzes als Profilbild angesichts von dessen Präsenz im Spiel zulässig ist. Stephen Tolouse, zuständig für die Ausarbeitung und Durchsetzung der AGB bei Xbox Live, gab auf diese Frage jedoch eine negative Antwort. „Ja, man wird gebannt, wenn man ein Hakenkreuz als sein Symbol für Black Ops nimmt. Es ist mir egal, ob jemand ’nur das Design mag‘„, erklärte Tolouse.
Auf seinem Blog erklärte Tolouse seine Position ausführlicher. Dort heißt es, das Xbox Live-Netzwerk sei für jeden zugänglich. Besuchern würde der Kontext fehlen, um die Wahl eines Benutzerbildes richtig einzuordnen. Vor diesem Hintergrund sei die Entscheidung, keine Hakenkreuze als Avatar zu dulden, „keine Political Correctness, sondern fundamentaler Respekt„. Zwar habe er Verständnis für die Ansicht, dass das Hakenkreuz-Symbol gesellschaftlich neu bewertet werden solle, so Tolouse. Das Xbox Live-Profil sei jedoch „nicht der richtige Ort, das zu tun„, da man dort nicht den richtigen Kontext habe, um sein Ziel zu erklären.