Datendiebe kommen bei Kredit- und EC-Karten nach Erkenntnissen von Europas Währungshütern immer seltener zum Zug. Seit 2007 gebe es einen rückläufigen Trend beim betrügerischen Einsatz des Plastikgeldes, stellte die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem zweiten Bericht über Kartenmissbrauch fest. Nach den jüngsten vorliegenden Zahlen für das Jahr 2011 richteten Kriminelle insgesamt 1,16 Milliarden Euro Schaden an. Das waren nach EZB-Angaben 5,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, obwohl Kartennutzung damals noch nicht so ausgeprägt war.
Die Daten beziehen sich auf den Euro-Zahlungsraum Sepa («Single Euro Payments Area»), der 32 Länder umfasst: Alle EU-Mitglieder sowie Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen und die Schweiz. Die höchsten Schäden durch Kartenmissbrauch gab es im Schnitt bei Karten, die in Luxemburg, Frankreich und Großbritannien ausgegeben wurden. In Irland war mehr als eine von 1000 Transaktionen betrügerisch.
Damit lag das Land deutlich über dem Durchschnitt, der bei etwa einem von 4000 Geschäften lag. Insgesamt habe vor allem die EMV-Technologie mit einer Art Mini-Computer für mehr Sicherheit gesorgt, bekräftigte die Notenbank. Bei diesen Karten wird der Datensatz verschlüsselt, die Karte bei Gebrauch auf Echtheit geprüft. Zusätzlich gibt es eine PIN. Dank dieser höheren Hürden können Datendiebe in Europa mit Kartendubletten kaum noch etwas anfangen.
«Dieser Trend verlagert das Problem allerdings teilweise in Länder, in denen EMV-Chips noch nicht gängig sind», erklärte die EZB. Im Jahr 2011 seien 78 Prozent aller Betrugsfälle mit gefälschten Karten außerhalb des Sepa-Raumes passiert – im Vergleich zu 61 Prozent ein Jahr zuvor.
Quelle : ffh.de