Nicht jeder war über die Pläne der ICANN erfreut. Gerade die US-Regierung äußerte Kritik an den neuen Vergabemethoden. Hauptbedenken ist unter anderem die mögliche Verletzung von Markenrechten. So müssten sich Unternehmen beispielsweise darum bemühen, Internetadressen, die ihren Namen beinhalten zu registrieren – nur, dass kein Anderer den Namen missbraucht. Auch für große Teile der Internet-Community erschließt sich der Sinn der neuen Domains nicht. Hauptnutznießer wären am Ende hauptsächlich Markenrechtsanwälte und Google, dessen Angebot man durch das Durcheinander umso häufiger nutzen müsste.
Grundsätzlich lässt die ICANN, Anträge von jedermann zu. Sowohl Firmen als auch Regionen können sich ihre eigene Adresse sichern. Jedoch kostet alleine die Antragsgebühr stolze 120.000 Euro. Weiter muss ein Kunde einen nicht unerheblichen Teil der Serverinfrastruktur selbst stellen, was das Angebot für Privatpersonen uninteressant macht.
Vom 12. Januar bis zum November 2012 nimmt die Institution Anträge entgegen. Ab 2013 sollen daraufhin die neuen Domains aufgeschaltet werden. Bis zur ersten individuellen Adressendung wird also noch mindestens ein Jahr vergehen.
Größere Unternehmen haben bislang noch kein offizielles Interesse an einer eigenen Top Level Domain angemeldet. Dienstleister wie nic.at werben allerdings jetzt schon mit neuen Angeboten. Auf der Webseite des österreichischen Unternehmens gibt man an, ab 2013 Adressen mit .berlin, .hamburg und .koeln zu vertreiben.
Quelle : gulli