Datenschützer kritisieren den Zensus 2011
Fragen wie die zur Religionszugehörigkeit im Zensus 2011 haben Kritiker auf den Plan gerufen: Diese Frage wird von der EU nicht gefordert.
Den Kritikern sind die Fragen auf dem zehn Seiten umfassenden Bogen des Zensus zu persönlich. So enthält der Katalog eine ebenfalls nicht vorgegebene freiwillige Frage nach dem persönlichen Glaubensbekenntnis. „Das ist ein gefährliches Datum, wie die Volkszählungen im Dritten Reich gezeigt haben“, sagt Werner Hülsmann vom Arbeitskreis (AK) Zensus, der gegen die Volkszählung 2011 protestiert. Der AK Zensus ist ein Ableger des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung, einem Zusammenschluss von Datenschutz-Aktivisten und Bürgerrechtlern.
Die Frage nach dem Glauben sei auf Initiative der Kirchen in den Katalog aufgenommen worden, sagt Peter Englitz, Sprecher des Statistischen Landesamtes Bayern. Sie sei sehr umstritten gewesen, viele Abgeordnete hätten sich dagegen gesträubt. Bayerns Datenschutzbeauftragter Thomas Petri hatte sich erfolglos dafür eingesetzt, die Frage nach dem Glaubensbekenntnis zu streichen. „Ich frage mich, ob diese sensible Auskunft wirklich wichtig ist für Steuerungszwecke“, sagt Petri. Er will nun zumindest darauf achten, dass die Interviewer deutlich sagen, dass die Frage freiwillig ist.
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