Intel entwickelt neue Sicherheitstechnologie, die Zero Day Exploits vereiteln soll. Eine Hardware-Implementierung soll zudem den Ressourcenaufwand deutlich reduzieren. Wie die neue Technik genau funktioniert, ist jedoch noch nicht bekannt. Intels CTO verriet jedoch einige erste Details gegenüber Computerworld.
Intels CTO Justin Ratter gab gegenüber Computerworld bekannt, dass Intel an einer neuen Technik arbeitet, die in Zukunft Zero Day-Angriffe vereiteln soll. Das Projekt könnte möglicherweise noch dieses Jahr veröffentlicht werden. Die neue Technik soll keine Signaturerkennung nutzen und Hardware basiert arbeiten. Ob es auch eine Softwarekomponente geben wird, ist bislang unklar. Ratter erklärt „Wir haben einen neuen Lösungsansatz, der in der Lage ist, die meisten Angriffe zu stoppen. Es wird Zero Day Exploits verhindern. Auch wenn wir den Angriff noch nie gesehen haben, können wir seine Aktivitäten im Keim ersticken“
Das Projekt lief angeblich schon, bevor Intel im jahr 2010 Anti-Viren-Spezialist McAfee übernahm. Dies heißt aber nicht, dass der Einkauf nichts mit dem Projekt zu tun hat. Eine Beteiligung von McAfee wäre zumindest dann sehr wahrscheinlich, wenn das Projekt einen Softwareanteil besitzt.
Der neue Ansatz soll sich von allem bisher bekannten unterscheiden. Genauere technische Details gibt es bisher aber leider noch nicht. Wir dürfen also gespannt sein, was Intel entwickelt und ob es die vollmundigen Versprechen erfüllen kann. Dan Olds, ein Analyst der Consulting Firma Gabriel Consulting schätzt die Lage vorsichtig positiv ein. Er ist überzeugt, dass die neue Technik die Lage im IT-Sec-Business wesentlich verbessern könnte, wenn sie so funktioniert, wie Ratter erklärt habe. „Wenn Intels Hardware in der Lage ist, zuverlässig Zero Day-Angriffe zu stoppen, wäre es ein großer Sieg im Kampf gegen Malware. Der Schlüssel ist, dass die Technik zuverlässig sein muss und in der Lage sein muss, Malware von normaler Anwendersoftware zu unterscheiden. Wenn Intel das hinbekommt, wäre das sicher ein Marktvorteil gegenüber AMD“ .
Ein weiterer entscheidender Vorteil wäre der wesentlich geringere Ressourcenaufwand einer Hardwarelösung im Alltag, wie es auch bei der Verschlüsselung mit AES-NI Hardware zu sehen ist. Wenn man ähnliche Fortschritte im Anti-Viren-Bereich erreichen könnte, wäre das ein großer Fortschritt. AES-NI ermöglicht mit einer Hardwareimplementierung das wesentlich schnellere Verschlüsseln von Daten. Vorhanden ist AES-NI bei den meisten aktuellen Core i3/5/7 CPUs sowie AMDs kommenden Bulldozer Chips. Ob AMD in Zukunft auch Anti-Viren-Funktionen in CPUs implementieren wird, ist bisher offen.
Quelle : gulli.com