Wieder wurden Konten des Google-Mail-Dienstes gehackt. Und wieder führen laut Google alle Spuren dieser speerspitzen-artigen Angriffe nach China. Eine Mail mit Malware soll erfolgreich Spionage-Software für Google Mail im ganzen System verteilt haben. China dementiert, die Untersuchungen laufen. Doch es geht um mehr, nämlich die Art, wie im Weißen Haus gearbeitet wird.
Die Angriffe haben sich vor allem gegen verantwortliche Mitarbeiter des Weißen Hauses gerichtet, was eine politische Motivierung nahelegt, so das Weiße Haus laut einem Bericht des Wall Street Journal. Zwar seien keine besonders schwerwiegenden Geheimnisse außer Haus geraten, doch die gesamte Verwaltung zeigte sich alarmiert und erklärte den Kampf gegen der Cyber-Terror zur Staatsangelegenheit Nummer Eins.
Quasselstrippen und strikte Policies
Doch die Schuld liegt augenscheinlich nicht allein im System: Es gibt – dem Bericht nach – eine strikte Policy im Weißen Haus, die allen Mitarbeitern die Nutzung von E-Mails für private Zwecke und die Nutzung nicht freigegebener, ungesicherter Systeme und Apps verbietet. Aber diese Policy wird laut ungenannten Quellen eher als Richtlinie betrachtet, immer wieder sei privater Mail-Verkehr über die offiziellen Adressen gelaufen.
Wahrscheinlich auch deshalb hat sich die Obama-Regierung mit Äußerungen gegen China bisher zurückgehalten und setzt zunächst auf interne Untersuchungen, die vom FBI geleitet werden. Sie sollen zum einen die von Google entdeckten Spuren des Angriffs, die nach China führen, nachvollziehen und zum anderen prüfen, wie die Hacker überhaupt in einem der sichersten Kommunikations-Systeme der USA E-Mails mitlesen konnten. Einstweilen machten sich US-Abgeordnete Luft und sagten gegenüber der Presse, dass die Hacker bestimmt enttäuscht seien – weil sie hauptsächlich Babysitter-Pläne und Restaurant-Tipps gefunden hätten. Quelle