Die erste quelloffene Plattform für Whistleblower hat kürzlich für alle Besucher die Pforten zur Demoversion eröffnet. Im Gegensatz zu Wikileaks will man aber nicht die Veröffentlichungen selbst vornehmen, sondern lediglich die Technik dafür entwickeln und bereitstellen. Große Teile der Software wurden auf Basis von TOR (The Onion Routing) erstellt.
Medien, Unternehmen, Behörden, Vereine und einzelne Aktivisten sollen GlobaLeaks kostenlos für eigene Zwecke nutzen können. Im Gegensatz zu Wikileaks sollen die Veröffentlichungen aber durch Dritte und nicht durch die Betreiber selbst vorgenommen werden. Momentan arbeitet man an einer Zusammenarbeit mit diversen Whistleblower-Organisationen. Die Kooperation soll unter anderem gewährleisten, dass die Kommunikation zwischen Empfänger und Hinweisgeber so sicher wie möglich gestaltet wird. An der Entwicklung beteiligt ist beispielsweise das deutsche Whistleblower-Netzwerk e.V.
Die Technik basiert in großen Teilen auf der Anonymisierungssoftware TOR. Sag es durch die Blume: Das eigene Konzept, genannt TULIP (Temporary Unique Link Information Provider), soll die sichere Kommunikation gewährleisten. Die Empfänger der Hinweise sollen auf anonymen Weg auch Rückfragen stellen können. Die technische Infrastruktur soll von sogenannten Knoten-Administratoren bereitgestellt und gewartet werden. Derzeit arbeitet man zudem diverse Methoden (Best Practises) aus, um die Hinweisgeber vor jeglichen Repressalien zu schützen. In Deutschland besteht kein ausreichender juristischer Schutz von betrieblichen Whistleblowern, das Land Berlin hatte diesbezüglich vorgestern beim Bundesrat Vorschläge für eine Verbesserung der rechtlichen Situation eingereicht. (gulli:News berichtete)
Da man bei GlobaLeaks im Gegensatz zu allen anderen Plattformen komplett auf Offenheit und Transparenz setzt, sind alle eingesetzten Verfahren überprüfbar und können laufend verbessert werden. Auch steht hier nicht eine einzelne Person im Vordergrund, es existiert lediglich ein Verbund von Programmierern, die offen für zusätzliche Helfer sind.
Quelle : gulli.com