Die Niederlande gehen offenbar weiter gegen Teilnehmer der DDoS-Aktionen des Kollektivs Anonymous vor. Ein 19-Jähriger, der sich an den aus Solidarität mit dem Whistleblowing-Projekt WikiLeaks gestarteten Angriffen der „Operation Payback“ beteilgt hatte, wurde am vergangenen Samstag verhaftet.
In den Niederlanden war es am vergangenen Freitag zu verstärkten Aktionen gekommen, nachdem ein 16-Jähriger aufgrund der Beteiligung festgenommen worden war. Daraufhin wurden aus Rache die Internetpräsenzen der niederländischen Polizei und Staatsanwaltschaft angegriffen, wodurch sie kurzfristig unerreichbar wurden.
An diesen Angriffen hatte sich der nun festgenommene Teenager, der angeblich den Nickname „Awinee“ benutzt, beteiligt. Nach Angaben der niederländischen Polizei soll er außerdem Andere zur Beteiligung an den Angriffen aufgerufen haben. Es wird außerdem vermutet, dass er auch an einem weiteren DDoS-Angriff auf die Website des Finanzdienstleisters Moneybookers am Freitag beteiligt war.
Im Internet wird mittlerweile vielfach berichtet, dass das von Anonymous vielfach eingesetzte DDoS-Tool „Low Orbit Ion Cannon“ (LOIC) unter Umständen die IP-Adresse des Benutzers preisgibt. Dementsprechend ist für die Beteiligten an solchen Angriffen oftmals kaum ein Schutz gegen Strafverfolgung gegeben. Bisher kam es allerdings, soweit öffentlich bekannt, nur in den Niederlanden zu Festnahmen im Zusammenhang mit der „Operation Payback“.
In den Niederlanden steht auf die Teilnahme an DDoS-Angriffen eine maximale Freiheitsstrafe von bis zu sechs Jahren. Darüber, wie hoch die Strafe in diesem Fall tatsächlich ausfallen könnte, gibt es bisher noch keine Angaben.
http://www.gulli.com/news/zweite-festnahme-wegen-ddos-angriffen-in-den-niederlanden-2010-12-13