In letzter Zeit geht der Trend im Bereich der Hochleistungs-Rechner verstärkt dahin, aufwändige Berechnungen über die Grafikkarte (GPU) statt über den Prozessor durchzuführen. Dieses sogenannte „GPU Computing“ bringt teils erhebliche Leistungsvorteile. Bisher wird es trotzdem nur von wenigen Unternehmen produktiv genutzt, beklagen Branchen-Insider.
Nach einem Bericht der Seite „ZDNet Asia“ sagen Sprecher von IBM, HP und anderen Server-Herstellern, dass die Verlagerung von Rechenaufgaben auf Grafikprozessoren bislang nur bei einem kleinen Anteil der Server-Nutzer ankomme. Die meisten Nutzer setzen nach wie vor auf die herkömmliche Berechnung per CPU, obwohl Grafikkarten-basierte Rechner in verschiedenen Einsatzgebieten – etwa Kryptographie, Distributed-Computing-Projekte und auch im Supercomputer-Bereich – in den letzten Monaten beachtliche Erfolge verbuchen konnten.
Oft ist nach Ansicht der Experten der Mangel an geeigneter Software für die Zurückhaltung der Unternehmen verantwortlich. Bislang wurden nur wenige Anwendungen auf GPU-taugliche Programmiertechniken wie CUDA und OpenCL portiert. Eine entsprechende Anpassung ist den Unternehmen oftmals zu teuer.
Ein Bereich, in dem GPUs langsam an Bedeutung gewinnen, sind die Clouds. So verwendet beispielsweise Amazon in seiner Cloud eine große Anzahl moderner nVidia-Tesla-GPUs für aufwändige Berechnungen. Dadurch kommen auch Heimanwender teilweise in den Genuss moderner GPU Computing-Techniken. So sorgte der deutsche Hacker Thomas Roth vor Kurzem für Aufsehen in der Szene, als er mit Hilfe der Amazon-Cloud zahlreiche SHA1-Hashes gängiger Passwörter binnen kürzester Zeit bruteforcen konnte (gulli:News berichtete).
http://www.gulli.com/news/gpu-computing-grosses-potential-bisher-geringe-nachfrage-2010-12-15