New York/Berlin (dpa) – Der Online-Zahlungsdienst PayPal hat nach massiven Protesten der Wikileaks-Anhänger beschlossen, eingefrorene Spenden an die Enthüllungsplattform auszuzahlen.
Der Wikileaks-Gründer Julian Assange
Foto: AP/DAPD Großalarm vor dem Gerichtsgebäude des Westminster Magistrates Court in London:
Foto: dpa/DPA Dutzende Journalisten erwarteten die Ankunft des kurz zuvor festgenommenen …
Foto: dpa … Wikileaks-Gründers …
Foto: AP/DAPD … Julian Assange.
Foto: dpa/DPA Interpol hatte den Australier wegen eines Haftbefehls aus Schweden gesucht.
Foto: AP/DAPD Nach Angaben seines Londoner Anwalts Mark Stephens (Foto) soll Assange…
Foto: Getty Images/Getty … zu den Vergewaltigungsvorwürfen zweier Frauen aus Schweden befragt werden. Die Behörden werfen Assange Vergewaltigung in einem, sexuelle Belästigung in zwei Fällen sowie Nötigung vor. Die Taten soll er im August begangen haben.
Foto: dpa Schlagzeilen machte der frühere Hacker mit der Veröffentlichung als geheim klassifizierter Dokumente auf dem Portal Wikileaks.
Foto: Wikipedia/Public Domain Assange im Jahr 2006: Der heute 39-Jährige mit den schlohweißen Haaren hatte seine Karriere mit dem PC-Klassiker Commodore 64 begonnen. War er damals als Hacker in fremde Netze eingedrungen, sieht er sich heute vielmehr als „journalistischer Aktivist“.
Foto: Screenshot WELT ONLINE Als Gruppe von Aktivisten versteht Assange auch das vom ihm 2007 gegründete Enthüllungsnetzwerk Wikileaks. Dort werden brisante und heikle Dokumente veröffentlicht, die nach Ansicht von Assange und seinen Mitstreitern dazu beitragen, dass die Welt besser wird.
Foto: AP Mit der Veröffentlichung dieses Videos wurde Wikileaks bekannt: Es zeigt eine friedliche Männer-Gruppe in Bagdad, die kurz darauf von einem US-Hubschrauber beschossen wird.
Foto: REUTERS Am 14. August nahm Julian Assange an einem Seminar der schwedischen Gewerkschaften teil. Er behauptete kürzlich, er lebe zurzeit auf Flughäfen. Selbst in Europa fühlt er sich beobachtet. „Wir haben hier in den letzten Monaten einige Vorfälle entdeckt“, sagte der Wikileaks-Chef vor kurzem.
Foto: dpa Assange im Juli 2010 mit einer Ausgabe des „Guardians“: Wikileaks hatte durch die Veröffentlichung Zehntausender US-Geheimdokumente zum Afghanistan-Krieg weltweit Schlagzeilen gemacht.
Foto: dpa/DPA Immer wieder hatte es Gerüchte gegeben, dass US-Geheimdienste Julian Assange und seinen Mitstreitern nachstellen.
Foto: Screenshot WELT ONLINE Assange meldete sich über den Kurznachrichtendienst „Twitter“ zu Vergewaltigungs-Vorwürfen, die es gegen ihn gibt. Dabei deutete er an, dass er die Ermittlungen für eine Verschwörung halte. „Die Anschuldigungen entbehren jeder Grundlage, und dass sie gerade jetzt auftauchen, ist sehr beunruhigend“, schrieb Assange.
In der Nacht zum Freitag attackierten Wikileaks-Unterstützer auch die Website des Kreditkartenunternehmens Visa und legten diese zeitweise lahm. PayPal-Justiziar John Muller erklärte im Firmenblog: «Wir verstehen, dass die Entscheidung von PayPal zum Gegenstand einer größeren Geschichte geworden ist, bei der es rund um die Aktivitäten von Wikileaks auch um politische und juristische Debatten und um die Meinungsfreiheit geht.»
Das Spendenkonto sei allein wegen der Verletzung der Geschäftsbedingungen gesperrt worden. Grundlage sei ein Brief des US-Außenministeriums an Wikileaks, wonach das Internet-Projekt im Besitz von Dokumenten sein könnte, die unter Verletzung von US-Gesetzen beschafft worden seien.
Die Vorwürfe gegen Julian Assange
Wegen des Vorwurfs sexueller Vergehen in Schweden ist Wikileaks-Gründer Julian Assange am Dienstag in Großbritannien verhaftet worden. Darum geht es konkret:
Den Anlass für die weltweite Fahndung gaben im August zwei Schwedinnen: Ihren Angaben nach soll Assange (39) mehrmals ungeschützten Sex verlangt und gegen ihren Willen durchgesetzt haben. Mit geschütztem Sex wären sie nach Medienberichten einverstanden gewesen.
Der Kopf der Enthüllungs-Plattform wies die Vorwürfe zurück und sprach von einer durch die USA gesteuerten Verschwörung.
Es begann ein juristisches Verwirrspiel, da wechselnde Staatsanwältinnen in Schweden die Vorwürfe ganz unterschiedlich bewerteten.
Einen ersten Haftbefehl hob die schwedische Justiz innerhalb von 24 Stunden wieder auf, ermittelte aber weiter.
Im November folgte ein zweiter schwedischer Haftbefehl. Zudem ließ die Staatsanwaltschaft Assange über die internationale Polizeibehörde Interpol zur Fahndung ausschreiben. Es galt als sicher, dass sich der Gesuchte in Südengland aufhielt.
Ein EU-weiter Haftbefehl war zunächst an einem Formfehler gescheitert.
Schweden besserte nach, die britische Polizei musste den Haftbefehl vollstecken.
Nach einem Verhör kann nun Anklage gegen Assange erhoben werden. (Quelle: dpa)
Die zu den wichtigsten Spendensammlern von Wikileaks zählende Wau-Holland-Stiftung will nach eigenen Angaben rechtlich gegen die unangekündigte Sperrung ihres Kontos bei PayPal vorgehen. Die Stiftung bezifferte die Höhe der zeitweise eingefrorenen Spenden auf rund 10 000 Euro.
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Nach massiven Hackerangriffen auf die Internet-Präsenz von Mastercard war in der Nacht zum Freitag auch Visa das Ziel von sogenannten DDOS-Angriffen («Distributed Denial of Service»). Dabei wird ein Web-Server mit Unmengen von Daten geflutet und dadurch blockiert. Beide Kreditkarten-Firmen hatten angekündigt, keine Zahlungen an die Enthüllungsplattform mehr zuzulassen.
Aktivisten der «Anonymous»-Bewegung, die sich zu den Hackerangriffen bekannte, kündigten die Attacke auf Visa eine Stunde vorher über den Kurzmitteilungsdienst Twitter an. Nach Informationen des Blogs «Redspin», das sich mit Themen der Netzsicherheit beschäftigt, beteiligten sich zeitweise mehr als 1700 Personen an den Angriffen.
Der Internet-Dienst Twitter sperrte das Profil mit den Mitteilungen von «Anonymous». Daraufhin richtete die Gruppe ein neues Profil ein, mit einem Link zum Chat-Dienst IRC – über den dezentral organisierten «Internet Relay Chat» wurde nach Informationen in einschlägigen Blogs auch die Software für die DDOS-Angriffe verbreitet.
Der in Schweden ansässige Online-Zahlungsdienst Flattr teilte am Donnerstag mit, dass er weiter Spenden an Wikileaks überweisen werde. Solange es kein Gericht gebe, das die Aktivitäten von Wikileaks für illegal erkläre, werde man die Spenden der Flattr-Nutzer weiterreichen, sagte Vorstandschef Linus Olsson der Zeitung «Sydsvenskan». Mit Flattr können Internet-Nutzer auch kleine Beträge an Web-Projekte spenden.
Ich beschäftige mich größtenteils mit aktuellen Nachrichten bzgl. Hacking, Cracking & Security, sowie Globalen und Scene News.
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