WikiLeaks-Sprecher Julian Assange sitzt momentan aufgrund von Vorwürfen, er habe in Schweden Sexualverbrechen begangen in Großbritannien in Untersuchungshaft. Gegen seine Freilassung auf Kaution hatten die schwedischen Behörden gestern Berufung eingelegt. Nun steht fest, dass über diese Berufung am morgigen Donnerstag entschieden werden soll.
Im Rahmen der gestrigen Gerichtsverhandlung war Assange zunächst eine Freilassung auf Kaution – unter strengen Auflagen – gewährt worden. Schweden hatte jedoch, für die meisten Beobachter überraschend, Berufung eingelegt (gulli:News berichtete). Über diese Berufung wird, das gaben die Verantwortlichen heute bekannt, am morgigen Donnerstag um 11:30 Ortszeit – 12:30 deutscher Zeit – entschieden. Die Verhandlung wird vor dem High Court in London stattfinden. Derweil versuchen Assanges Anwälte, die geforderte Kaution von 200.000 Britischen Pfund – rund 235.000 Euro – aufzubringen. Angeblich wollen zahlreiche Prominente wie auch normale Bürger zu der Kaution beitragen. Die Logistik sei aber bei derartigen Summen ein Problem, so Assanges Anwalt Mark Stephens.
Derweil sagte die schwedische Staatsanwältin Marianne Ny in einer Stellungnahme, sie könne derzeit keine Details zum aktuellen Stand des Verfahrens bekanntgeben, da dieses von den britischen Behörden gehandhabt werde. Sie erklärte allerdings, es sei allgemein nicht ohne weiteres möglich, eine an Schweden ausgelieferte Person an ein anderes Land auszuliefern. Im Falle einer Auslieferung an ein Nicht-EU-Land müsste dazu das ursprünglich ausliefernde Land zustimmen. Im konkreten Fall bedeutet das, das Assange nur an die USA ausgeliefert werden kann, wenn Großbritannien dem zustimmt.
http://www.gulli.com/news/n-chste-assange-verhandlung-am-donnerstag-2010-12-15