Die schwedische Justiz will Berufung gegen die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange einlegen. Das bestätigte ein Londoner Gericht am Dienstag. Über diese Entscheidung hatte es zuvor Konfusion gegeben.
Die schwedische Justiz will Berufung gegen die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange einlegen. Das bestätigte ein Londoner Gericht am Dienstag. Über diese Entscheidung hatte es zuvor Konfusion gegeben.
Die BBC hatte zuvor unter Berufung auf den Anwalt von Assange berichtet, die schwedischen Behörden verzichteten auf eine Berufung. Dies wurde wenig später korrigiert.
Ein Londoner Gericht hatte am Dienstag der Freilassung Assanges nach einer Woche Haft gegen die Zahlung von Sicherheitsleistungen in Höhe von insgesamt 240 000 Pfund zugestimmt. Außerdem wurden Auflagen wie das Tragen einer elektronischen Fußfessel erlassen.
Die schwedischen Strafverfolgungsbehörden verdächtigen Assange, zwei Frauen sexuell missbraucht zu haben. Der Internet-Aktivist wird in Großbritannien auf der Grundlage eines in Schweden ausgestellten, EU-weiten Haftbefehls festgehalten.
Die Unterstützer von Assange, darunter der US-Filmemacher Michael Moore, halten die Vorwürfe für vorgeschoben. Sie glauben an politische Motive, nachdem Wikileaks in den vergangenen Monaten tausende von brisanten Dokumenten öffentlich gemacht hatte. Die Dokumente enthalten vertrauliche Details über die Kriege im Irak und Afghanistan sowie über internationalen diplomatischen Schriftverkehr.
Der Anwalt von Assange, Mark Stephens, kritisierte die Entscheidung zur Berufung gegen die Gerichtsentscheidung. „Dies hier verwandelt sich in einen Schauprozess“, sagte er.
http://www.handelsblatt.com/newsticker/technologie/berufung-gegen-assange-freilassung;2712336