Als BackTrack 6 als nächste Veröffentlichung vor über einem Jahr erstmals angedacht wurde, war schnell klar, dass, um den Wünschen der Entwickler gerecht zu werden, eine neue Entwicklungsarchitektur erstellt werden musste. So wurde die Idee zu Kali Linux geboren. Die Entwicklung zu Kali verlief zunächst im Stillen, man entschied sich bei Offensive Security dazu, Debian als Grundlage zu verwenden und heuerte den Debian-Entwickler Raphael Hertzog an, um bei der Umstellung der zuletzt auf Debian und Ubuntu aufsetzenden Entwicklungsarchitektur von BackTrack zu helfen.
Mit Kali Linux entstand aus dem als Live-Cd ausgelegten BackTrack eine vollwertige Distribution, die sich wie BackTrack für Penetrationstests und Sicherheits-Auditing anbietet. Die Wahl fiel auf Debian, da es, wie Mati Aharoni von Offensive Security sagt, eine solide Basis bildet, die zudem in den Unstable- und Experimental-Zweigen immer sehr nah an der neuesten Entwicklung ist. Viele der verwendeten Sicherheits- und Penetrationswerkzeuge müssen auf dem jeweils letzten Stand der Entwicklung sein um in diesem Umfeld sinnvoll eingesetzt werden zu können. So lag ein Hauptaugenmerk der Entwicklung auf der sauberen Paketierung und Integration dieser Werkzeuge.
Weitere Vorteile von Debian als Unterbau beinhalten die Möglichkeit der langfristigen Pflege von Installationen ohne Neuinstallation und individuelle Images per Debootstrap und Debians live-build
. Im Unternehmenseinsatz können per pre-seeding
Installationen einfach auf viele Rechner ausgerollt werden. Dank der neuen Struktur von Kali ist es für den Anwender einfach, sich seine Desktop-Umgebung selbst auszusuchen und zwischen KDE SC, GNOME, XFCE, LXDE, E17 oder MATE zu wählen.
Auch wenn die Entstehung von Kali Linux im Geheimen ablief, wird die weitere Entwicklung öffentlich in einem Git-Repositorium stattfinden. Die Macher wollen Werkzeuge, die in Kali Verwendung finden, aber noch nicht in Debian enthalten sind, für Debian aufbereiten, sofern sie den DFSG entsprechen.
Kali Linux kann von deren Download-Seite für die Architekturen i386, amd64, armel
und armhf
entweder ohne grafische Arbeitsumgebung oder mit vorinstalliertem Gnome als ISO- oder VMWare-Image heruntergeladen werden. Weiterhin stehen spezialisierte, halb-offizielle Images für Raspberry-Pi, Chromebook und weitere ARM-Images zur Verfügung. Die Dokumentation, die wie die gesamte Distribution recht erwachsen scheint, kann ebenfalls auf der Kali-Webseite konsultiert werden.
Quelle : pro-linux.de