Anfang
Angefangen hat alles mit sogenannten Bulletin Boards (kurz: BB). Vorstellen kannst du dir das wie ein gutes altes Schwarzes Brett oder wie eine sehr einfache Form eines Forums. Anstatt einer URL im Browser musste man jedoch mit einem Modem eine bestimmte Nummer des BBs anwählen und hat dann auf dem Bildschirm des Computers (damals, anfangs zumindest noch ausschliesslich als Terminal, später in einer Terminalapplikation) das Board angezeigt bekommen. Bei vielen Boards musste man sich dann einloggen/anmelden und konnte je nach Software des BBs über Menüs oder basische grafische Oberflächen (mit den ASCII Zeichen „designed“) Posts lesen/schreiben oder auch Software herunterladen. Der Nachteil daran war, dass jeder Besucher, sprich Anrufer, des BBs ein eigenes Telefongespräch brauchte und da viele BBs im Keller von technikinteressierten Nerds standen waren vielfach nur wenige/eine Verbindung pro Haushalt/Anschluss möglich. Da die Hauslinie nun immer besetzt war konnten die Eltern auch nicht mehr die Oma erreichen und es gab haue für Karl. Davon abgesehen ging ein Besuch auch für die Besucher ordentlich ins Geld, da man keine Flatrate/Datentarife hatte, sondern den Besuch pro Minute bezahlen musste.
Ich würde diesen kleinen Kreis der User von diversen BBs als erstes als Szene bezeichnen.
„Erste“ Szene
Warez Ein fundamentaler Teil der BB Kultur waren gecrackte Programme und Spiele. Grundsätzlich war das schon damals so wie heute: wenige mehr oder weniger begabte Leute haben Programme oder spiele gecrackt, meist mit einem eigenen Intro versehen, eine NFO zum Release verfasst und das in gewisse BBs gestellt. Die (meist weniger begabten) User des BBs konnten sich dann das Release laden und haben es dann eventuell in andere BBs hochgeladen, die sie besuchten.
Heute gibt es noch immer Releasegroups, nur beschränken sie sich heute nicht nur auf Spiele und Programme, sondern auch auf Filme, Musik, Ebooks, Magazine und so weiter. Des weiteren ist die eigentliche Releaseszene viel elitärer geworden, mann kommt nur über Kontakte in eine gute Releasegroup und die Gruppen sehen es eher ungerne, wenn ihre Releases der breiten Öffentlichkeit auf einer Warezseite zur Verfügung gestellt werden. Sie hätten lieber wenn die Releases innerhalb der Releaseszene bleiben würden und nur Leute zu ihnen Zugang hätten, die selber releasen und darum etwas können müssen.
Demoszene
Wie oben geschrieben wurden die Releases vielfach mit Intros versehen. Intros waren sozusagen Programme, die gewisse Informationen über die Gruppe und über das Release grafisch und mit Musik untermalt präsentiert haben. Erstes Gebot war meist, möglichst aufwändige Effekte und Grafiken in kleinstmöglichem Speicher unterzubringen. Diese Demoszene gibt es heute noch.
Ein Beispiel eines solchen Intros von 1991:
Hacking und Phreaking
Aus dem Bedarf, dass man die Anrufe ans BB nicht selber bezahlen wollte hat sich die Phreakingszene entwickelt. Wem Phreaking nichts sagt kann sich mehr Informationen dazu auf Wikipedia anlesen, ich selber war nie darin involviert und kann deshalb nicht viel dazu schreiben.
Anders sieht es da bei den Anfängen der Hackingszene aus. Grundsätzlich muss man sich im Kopf behalten, dass Hacker dazumal grundsätzlich aus Spass und Freunde an den Herausvorderungen in verschiedenste Systeme eingedrungen sind. Das Ziel war meist einfach eine Nachricht zu hinterlassen, dass man im System war und es wurde nur selten Schaden angerichtet. Natürlich gab es dazumal schon Hacker, die unter anderem gegen Geld in Systeme eingedrungen sind, um dort Informationen zu stehlen (genannt werden muss hier auf jeden Fall die alte Koksknolle Karl Koch). Ich habe jetzt jedoch keinen Bock weiter auf die Anfänge der Hackingszene einzugehen, dazu gibt es schon genügend Artikel/Dokumentationen.
Weiterer Verlauf
Die BBs wurden schlussendlich vom WWW und diversen anderen Protokollen/Systemen, wie man das auch immer nennen will, abgelöst. Unter anderem muss man hier natürlich moderne Foren, das Usenet (das schon parallel zu BBs eine wichtige Rolle in der Hacking und Phreakingszene gespielt hat), FTP und selbstverständlich normale Webseiten nennen. Grundsätzlich kann man sagen, dass sich eine immer breitere Gesellschaftsschicht für früher als sehr abgeschottet geltende Gesellschaften zu interessieren begannt. Internetanschlüsse und Modems haben sich immer weiter verbreitet, der Zugang zu „untergrundmässig organisierten Communities“ wurde einfacher und es gab einfach immer mehr Leute die sich tiefergehend mit Computern beschäftigten.
Szene heute
Wie man wohl schon oben gemerkt hat, kann ich mich nicht wirklich auf einen zentralen Szenebegriff einlassen sondern differenziere. So würde ich das auch heute noch einschätzen. Darum eine wohl nicht ganz vollständige Auflistung der Sektionen der Szene, die ich voneinander abgrenzen würde. Natürlich gibt es zwischen den einzelnen Gruppen immer überschneidungen.
- Releases
- Warez (Zugang der breiten Masse zu Releases, über Webseiten, Torrent, Usenet etc.)
- Hacker Teil 1 (Technikinteressiert, teilweise famegeil, aber nicht explizit boshaft)
- Hacker Teil 2 (Nur an Profit interessiert, z.B. Malware, RAT Kids etc.)
- Fraudcunts (Nichtskönner, Kopieratlethen mit keiner Moral und noch weniger Intelligenz)
- Verschiedenste andere Gruppen (z.B. Demos, Phreaking und so weiter und so fort)
Wie du siehst umfasst Free-Hack zum Beispiel Warez, Hacker Teil 1&2. Da die Szene immer jünger wird (früher hatte man eventuell in der Oberstufe Zugang zu einem Computer, vielfach erst in der Uni; heute hat selbst Blerim einen PC im Kinderzimmer stehen) und der eigentliche Beweggrund des Interesse an der Technik, an einer Gemeinschaft von abgefuckten Pickelfressen, an dem Reiz des Überwinden eines vorher unüberwindbar geglaubten Zieles, nicht mehr wirklich da ist wird heute vielfach gesagt, dass früher alles besser war.
Quelle : http://free-hack.com/showthread.php?t=72397&page=2
Warez Scene :
Phreaker scene :
——————————————————————
Von welcher Szene sprechen wir bitte?
Fassen wir zusammen:
In wirklichkeit gibt es die Fraud Szene. Ihre Standpunkte sind momentan Boards wie Trading-Network, Russian Elite oder Hackbase. Feiert einen ihrere Hochpunkte auf zion-network.
Die „Hacking“ Szene:
Heute mehr bekannt als Coding Szene und/oder Security Szene, wenn man der Begrifflichkeit Hacken korrekt nachkommt. Ursprünglich betilte man so einfach nur Programmierer. Später dann Leute die ein System in und auswendig konnten. Und zu den Genies in Sachen Rechen Wissenschaften gehören.
Die „Cracking“ Szene:
Oft auch verwechselt mit der Crack Szene (Cracking von Programmen zur umgehung des Kopierschutzes.(oft auch verwechselt mit der Crack Szene (*Drogen*)). Diese beinhaltet den boshaften Willen, mit seinen Fähigkeiten Schaden anzurichten. Zur direkten und/oder indirekten Bereicherung. (Direkt verkauf von DB Dumps/indirekt „moralischer Lohn“ und nen dicken E-Penis).
Der größte Teil dieser Szene vermischt sich dann mit der Fraud Szene und diese denkt dadurch irrtümlich mit der Security/Coding Szene was zu tun zu haben. Stoßen dazu, laden ihren Müll ab. Werden rausgeworfen und es endet in DDoS das Sie mit ihrem „ersparten“ Geld teuer zusammengekauft haben.
Medientechnisch gesehen:
Gibt es keine Szene, sondern nur den sogenannten Underground. Dort ist jeder gleich, so wie Gott es wollte. Schließlich spricht man nicht von Individuen, sondern von allgemeinen Sachverhalten und stuft diese auf jede Person herunter. Dabei geraten nebenbei ALLE positiven Aspekte in Vergessenheit und/oder werden gar nicht erwähnt. Verständlich, wen interessiert es schon, dass jemand vor Milliardenschaden bewahrt wird. Schließlich schauen wir auch lieber einen Film, in der man die Bank ausraubt und nicht davor bewahrt ausgeraubt zu werden und freut sich anschließend auf ein folgendes Happy End.
Aus kriminaltechnischer Sicht:
Aus kriminaltechnischer Sicht, ist es schwierig konkret zu sagen. Ob und wie diese Sicht aussieht. Schließlich sind wir uns ihrer Methoden „relativ“ unbewusst und haben leider keine Ahnung wie es in ihren Systemen aussieht. Der Fall der Zollrechner war lediglich ein Ausrutscher. Jedenfalls scheint aus kriminaltechnischer Sicht, nicht automatisch jeder Verdächtig zu sein. Außer natürlich jeder Bürger in Deutschland.
Es bleibt also die Frage offen, wie differenzieren wir aus kriminaltechnischer Sicht? Wenn es geht gar nicht, das bringt den meisten Erfolg. Da man so schwer an die Verbrecher herankommt. Jedoch ist das Schwierig, weswegen dann doch wieder mehr differenziert wird. Ähnlich wie die Szene befindet sich alles in einem Zustand der Stagnation und so freut man sich, wenn eines der Kinder doch zu dumm war Proxifier und OVPN vor ihrem Räuberzug anzuschalten.
Grob gesehen ist es also mehr die subversive Seite, die aus kriminaltechnischer Sicht interessant ist. Also differenziert man sich von dort, womit der Fokus ihrer Seite also wesentlich mehr Augenmerk auf Fraud/Cracking/Warez Szene legt.
So frage ich nochmal. Von welcher Szene, sprechen wir denn eigentlich?