Zwei namentlich nicht bekannte Schüler des Johanneums in Lübeck wollten ihr Glück selbst in die Hand nehmen und ihre Abiturnoten verbessern. Zu diesem Zweck drangen sie in das Netzwerk des Gymnasiums ein.
Von Erfolg gekrönt war diese Aktion trotz der sorgfältigen Planung und Vorbereitung jedoch unter dem Strich nicht. Denn die Aktion der beiden inzwischen 19-Jährigen ist aufgeflogen. Die Schule haben die beiden „Schüler-Hacker“, so nennt sie der ‚Focus‚ verlassen – ohne Abitur.
Beide Schüler gehörten zu einer Arbeitsgruppe, die sich mit der benutzerfreundlichen Optimierung des internen Schulnetzwerks beschäftigte. Diesbezüglich war es ihnen offenbar möglich, sich einen Zugriff auf eine zentrale Datenbank des Gymnasiums zu verschaffen und die darin gespeicherten Noten zu verändern.
Als sich die damals 18-Jährigen zur schriftlichen Abiturprüfung anmelden wollten, flog der Schwindel auf, da die Noten der schriftlichen Leistungsnachweise nicht mit den auf dem Schulserver gespeicherten Daten übereinstimmten. Nach einer genaueren Überprüfung stellte sich heraus, dass die Angriffsversuche protokolliert wurden.
Die beiden Schüler zeigten sich geständig, als sie mit diesen Anschuldigungen konfrontiert wurden. Mit der Schulleitung einigten sich die Schüler-Hacker dann gemeinsam darauf, das Johanneum freiwillig zu verlassen. Inzwischen hat das Gymnasium zudem eine Anzeige wegen des Verdachts auf Ausspähung und Manipulation von Daten erstattet.
Sollte es zu einer Verurteilung kommen, so müssen sie mit Arbeitsauflagen, Geldbußen oder möglicherweise sogar einer Haftstrafe nach Jugendrecht rechnen.