In einem kürzlich veröffentlichten Bericht über die Umstände der mutmaßlich von Bradley Manning begangenen Leaks zahlreicher US-Militärdokumente greift die britische Zeitung „The Guardian“ nicht nur die angeblichen psychischen Probleme des mutmaßlichen Whistleblowers auf. Auch über angeblich mangelnde Datensicherheit in der US-Militärbasis, wo Manning stationiert war, wird berichtet.
In einem aktuellen Video und einem zugehörigen Artikel beleuchtet der Guardian Vorgeschichte und Hintergründe von Mannings Stationierung im Irak und den angeblich dabei von ihm begangenen Leaks. Dabei behauptet der Guardian einerseits, Manning habe laut einer anonymen Quelle aus Militärkreisen schon vor seiner Versetzung in den Irak an starken psychischen Problemen gelitten (gulli:News berichtete).
Daneben greift der Guardian aber auch ein weiteres Thema auf, das bisher noch nicht in derart vielen Details Thema der Medienberichterstattung war: die angeblich äußerst mangelhafte Datensicherheit in der fraglichen Militärbasis. Bei Befragungen von Militärangehörigen, die in derselben Basis – Forward Operating Base Hammer – stationiert waren, habe man festgestellt, dass es dort „praktisch keine Computer- und Datensicherheit“ gab, berichtet der Guardian. Soldaten berichteten demzufolge, die IT-Sicherheit sei so lax gewesen, dass ein Großteil der 300 in der Basis stationierten Soldaten Zugang zu den Computerräumen gehabt hätte. Passwörter, mit denen man sich bei den Rechnern – über die per „SIPRNet“ auf wichtige Geheimdienst-Informationen zugegriffen werden konnte – anmelden konnte, seien auf Post-It-Zettel geschrieben und an die Laptop-Bildschirme geklebt worden. Soldaten aller Rangstufen hätten sich blutrünstige Videos vergangener Militärschläge als Unterhaltung angesehen, berichten die Zeugen.
Sollten diese Berichte zutreffen, spricht dies für ein äußerst mangelhaftes Bewusstsein für IT- und Datensicherheit bei der US-Armee. Angeblich hat man daran seit den WikiLeaks-Enthüllungen bereits etwas geändert – nötig scheint es dem Guardian-Bericht zufolge gewesen zu sein.
Quelle : http://www.gulli.com