Die Einsatzkräfte verzeichnen im Kampf gegen die Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima 1 erste Erfolge. Die Situation in Reaktorblock 3 und 4 bleibt jedoch gefährlich.
Neun Tage nach dem Erdbeben kämpfen die japanischen Einsatzkräfte weiter gegen die nukleare Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima-1. Dabei vermelden sie kleine Erfolge. Vier der sechs Reaktorblöcke verfügen nach Angaben des Betreiberunternehmens Tepco wieder über Strom. Darunter ist auch der besonders gefährliche Reaktor 2. Es gelang jedoch nicht, die Kühlsysteme wieder in Betrieb zu nehmen.
Ein Tepco-Sprecher sagte, nach dem Anschluss des Reaktors 2 an das Stromnetz müsse aus Sicherheitsgründen zunächst geprüft werden, inwiefern das Kühlsystem und andere Anlagen funktionsfähig seien. Wann die Tests abgeschlossen werden könnten, sei unklar. Im Reaktorblock 1 ist geplant, die Beleuchtung der zentralen Kontrollräume wiederherzustellen.
Die Reaktorblöcke 5 und 6 können bereits wieder gekühlt werden – die Temperatur der Kühlwassers liegt bereits unter 100 Grad Celsius, ihre Lage gilt mittlerweile als stabil.
Weiter problematisch ist die Lage in Reaktor 3 und 4. Ingenieure, Soldaten und Feuerwehrleute versuchten die beiden überhitzten Reaktorblöcke weiter zu kühlen. Nach Angaben von Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa sollen die Reaktoren fortan „rund um die Uhr“ besprüht werden. Am Reaktor 3 wurden bei einem neuen Kühleinsatz Spezialfahrzeuge der Feuerwehr in Tokio eingesetzt. Die Armee kühlte Reaktor 4 mit Hochdruck-Wasserschläuchen.
Erschwert wurde der Einsatz durch die hohe Strahlung, die einen Aufenthalt bei den Reaktoren nur kurzzeitig erlaubte. Am Sonntag wollte die Atomaufsicht erneut den Druck in den Reaktoren prüfen. Während die Einsatzkräfte noch versuchen, die Kernschmelze in Fukushima abzuwenden, machen sich in der Präfektur bereits die ersten Auswirkungen des AKW-Unglücks bemerkbar.
http://www.zeit.de/wissen/2011-03/fukushima-reaktoren-erfolg