Trotz aller Bemühungen ist es US-Ermittlern bisher offenbar nicht gelungen, eine Verbindung zwischen WikiLeaks-Sprecher Julian Assange und dem mutmaßlichen Whistleblower Bradley Manning nachzuweisen. Das berichtet der US-amerikanische TV-Sender MSNBC unter Berufung auf interne Quellen. Der Nachweis einer derartigen Verbindung wäre essentiell für eine Anklage Assanges wegen Verschwörung.
Bradley Manning, ein früherer Analyst der US-Armee, sitzt seit gut einem halben Jahr in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt, WikiLeaks zahlreiche Geheimdokumente – darunter die letzten vier medial stark beachteten US-Leaks – zugespielt zu haben. Viele Vertreter der US-Regierung und der Ermittlungsbehörden befürworten auch eine Anklage gegen Julian Assange. Derzeit wird wegen mehrerer möglicher Vergehen des Australiers ermittelt. Neben Spionage wird dabei auch der Straftatbestand der Verschwörung erwogen. Dazu wäre es jedoch nötig, nachzuweisen, dass Assange vor der Veröffentlichung der Dokumente Kontakt zu Manning hatte. Es sieht momentan allerdings so aus, als sei ein solcher Nachweis nicht möglich.
Nach Angaben der Informanten fand man offenbar Beweise, dass Manning tatsächlich zehntausende Dokumente heruntergeladen und weitergegeben habe. Dagegen gibt es keinerlei Beweise dafür, dass Manning die Dateien direkt an Assange weitergab oder sonst zu diesem direkten Kontakt hatte.
Assange hatte eine solche Verbindung in öffentlichen Stellungnahmen stets bestritten. „So funktioniert unsere Technologie nicht, so funktioniert unsere Organisation nicht. Ich habe den Namen Bradley Manning nie gehört, bevor er in den Medien erschien,“ sagte der WikiLeaks-Sprecher vor einer Weile gegenüber MSNBC. Entsprechende Anschuldigungen seien „absoluter Quatsch„.