Der Whistleblower Rudolf Elmer, der WikiLeaks Daten über angebliche Steuerbetrüger zuspielte, wird offenbar das kommende Wochenende in Gewahrsam verbringen. Gegen Elmer wird erneut wegen Verstoßes gegen das Bankgeheimnis ermittelt, nachdem er am Montag – kurz vor seiner Verurteilung wegen des selben Vergehens – WikiLeaks vor laufenden Kameras weitere CDs mit Bankdaten zuspielte.
Elmer wurde am vergangenen Mittwoch wegen Verstoßes gegen das Bankgeheimnis sowie Bedrohung und Nötigung gegen einen anderen Angestellten von Julius Bär zu einer Geldstrafe von umgerechnet rund 5.000 Euro verurteilt (gulli:News berichtete). Gegen dieses Urteil legte er mittlerweile Berufung ein. Schon droht ihm jedoch ein erneuter Prozess.
Am vergangenen Montag hatte Elmer vor den Kameras des „Frontline Club“ zwei CDs mit den Daten angeblicher Steuerbetrüger an WikiLeaks-Sprecher Julian Assange übergeben. Elmer behauptet, dass diese Datenträger die Details von rund 2.000 Offshore-Konten – die womöglich für Steuerhinterziehung genutzt werden – beinhalten.
Die erneuten Ermittlungen gegen Elmer, der früher für die Schweizer Bank Julius Bär arbeitete, waren bereits am vergangenen Mittwoch bekannt geworden. Elmer wurde daraufhin von der Polizei befragt (gulli:News berichtete). Nun teilte die Schweizer Staatsanwaltschaft mit, dass Elmer das Wochenende in Gewahrsam verbringen wird. Am kommenden Montag soll ein Richter entscheiden, ob Elmer bis zu einem erneuten Prozess auf freien Fuß kommt.