Ahoi,
heute folgt Teil vier meiner “Tutorialreihe”, dieses sollte eigentlich vor einem Monat kommen, aber hatte weder Zeit noch Lust dazu Allgemein ist grad wenig los, auch auf anderen Blogs – daher wollte ich euch nun Teil vier meiner Reihe vorstellen, in diesem Teil werde ich euch ein paar Linux Distributionen vorstellen. Die Installation anhand von 2 oder 3 Distributionen welche ich mit euch durchgehen werde folgt in einem anderen Teil.
Ich werde euch nur Linux Distributionen vorstellen, welche mir auf der “Desktop” Ebene gut gefallen, da gehoert Debian zum Beispiel leider nicht dazu, weil die Standard Repos einfach “zu alt” fuer die Desktop Anwendung ist – ich finde vorallem auf der Desktop Ebene sollte man relativ Up-to-Date sein und bei Debian muesste man dann mind. die Testing repo nehmen, aber nun zu meiner eigentlichen Vorstellung:
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Ubuntu ( Kubuntu, Xubuntu, … alles das gleiche nur andere Desktop Environments, wie in Teil 3 beschrieben)
Vorteile:
+ Es ist _die_ perfekte Distribution fuer den Einstieg, man hat alles was man braucht und ein OS mit dem man sofort und einfach einsteigen bzw. “durchstarten” kann.
+ Auch an Programmen ist von Anfang an alles dabei und man kann erste Erfahrungen mit Linux sammeln, sprich sich mal die Verzeichnisse genauer ansehen oder das tolle Rechtesystem mit Root, “normaler” User und “sudo”.
+ Auch an Hardware Support mangelt es nicht, man muss sich (in der Regel) nicht mit Treibern rumschlagen.
+ Es gibt enorm viel Support, eine große bekannte (und gute) Seite dafuer ist ubuntuusers.de
+ Ubuntu basiert auf Debian und verwendet aktuellere Software (wer also Fan von Debian ist, aber auf aktuellere Software setzt, kann auf Ubuntu zugreifen) und benutzt APT (Advanced Packaging Tool) zur Paketverwaltung
Nachteile:
– Es wird teilweise “unfreie” Software verwendet und daher gibt es den ein oder anderen Streit bezueglich der Lizenz (davon merkt man als 0815 User eigentlich aber nichts)
– Dadurch das so viele Programme vorinstalliert sind, wird das OS fuer einige als “zu ueberfuellt” (und langsam?) abgestempelt
– Ubuntu hat als Linux Betriebssystem nicht das gleiche “Ansehen” wie andere Linux Distributionen, weshalb das so ist (aber eigentlich nicht stimmt) hat BuntspechT in einem tollen Blogeintrag beschrieben: http://buntspecht.us/2011/03/23/warum-ubuntu-gut-fuer-linux-ist/
Fedora:
Vorteile:
+ basiert auf Red Hat Linux und verwendet yum (Yellowdog Updater Modified) zur Paketverwaltung
+ hat sich zum Ziel gesetzt, ein komplett freies Betriebssystem zu sein, welches keinerlei proprietäre (unfrei) oder patentbehaftete Software beinhaltet.
+ es wird aehnlich wie bei Ubuntu von Anfang an einiges an Software installiert, um den Start zu erleichtern
+ ebenfalls mangelt es nicht an Hardware Support
+ Support ist ebenfalls vorhanden, es gibt ein großes Wiki und eine Community
Nachteile:
– Dadurch das keine unfreie Software verwendet wird, muss man ein wenig nach Alternativen umsehen (bezueglich Flash zum Beispiel) oder auf repos setzen, welche “unfreie” Software verwenden um das ein oder andere nachzuinstallieren.
Archlinux:
Vorteile:
+ basiert auf dem LFS (Linux From Scratch) nach dem KISS Prinzip (d.h. “das eine möglichst einfache Lösung eines Problems gewählt werden sollte”) und verwendet pacman zur Paketverwaltung
+ ist ein “Rolling Release”, d.h. das nicht wie bei anderen Distributionen zu bestimmten Abstaenden ein großes Update folgt, wo dann das meiste an Software auf “einen Schlag” aktualisiert wird, sondern es verwendet _immer_ die aktuellste Software, was meiner Meinung nach auf einem Desktop System ungemein wichtig ist. Daher macht es in dem Fall auch nichts aus, dass die letzte Arch CD version vom Mai 2010 ist, weil man durch ein update wieder auf dem neusten Stand ist.
+ Archlinux ist ein “minimal System”, d.h. du bestimmst von Anfang an, welcher Desktop genommen wird und welche Software du installiert haben moechtest.
+ ebenfalls gibt es einige Communitys und Wikis, wo du Support erhalten kannst
Nachteile:
(- Fuer Anfaenger, welche noch nie Linux angefasst haben wird Arch wohl etwas schwierig sein, allein weil man nicht weiß welche Software man braucht oder welchen Desktop, man kann sich zwar mithilfe von den hilfreichen Wikieintraegen durchkaempfen, aber so wie ich die meisten “User” kenne, sind sie zu “faul” oder nicht motiviert genug, sich die Wikieintraege / manpages durchzulesen und dann wird man bei der Installation scheitern oder etwas falsch machen)
– Dadurch das die Software stets up-to-date ist und die Testing Phase relativ kurz ist, kann es vorkommen, dass nach einem Update mal etwas nicht mehr richtig funktioniert (vorallem auf vServer ebene ist mir das schonmal passiert, weil sich die neuste Version von glibc mit openvz nicht vertragen hatte und es dann einen kernel panic gab, aber auch auf dem Desktop hatte ich nach einem Update probleme mit meinem Wlan Stick)
Screenshot gibts keinen, da jeder einen anderes Desktop Environment verwendet und/oder andere Software installiert.
Gentoo
Vorteile:
+ ist eine quellbasierte Linux-Meta-Distribution (vorallem fuer fortgeschrittene Linux-Benutzer)
+ ermoeglicht es das System von Anfang an individuell auf die eigenen beduerfnisse anzupassen
+ verwendet Portage zur Paketverwaltung, um sich eigene Pakete aus Quelltext zusammen zu bauen.
+ bietet ebenfalls Support durch eine Manual pages und Wikis
Nachteile:
– Hier ist es schwierig welche zu finden, weil ich nicht auflisten kann, dass “man muss den Kernel selber compilen, etc” dazu gehoert, weil einige Leute aus dem Grund auf Gentoo bestehen und das als Vorteil sehen.
Screenshot von einer Live DVD 10.0:
Fazit:Das sind aus meiner Sicht die “besten” Desktop Systeme, mit SUSE hatte ich bisher noch nichts zu tun und habe euch 4 Distributionen vorgestellt, welche ihre eigenen Vor und Nachteile haben und mehr oder weniger verschieden sind, auch wenn sie alle auf den gleichen Kernel basieren.
Ich finde Ubuntu ist die Einsteigerdistribution, ich selbst hab es auch laenger als ein Jahr auf meinem Laptop benutzt und hatte nie irgendwelche großen Probleme damit. Es ist Anfaengerfreundlich gehalten und bereitet die “wenigsten” Probleme, als gute Alternative dazu eignet sich Fedora, jedoch muss man hier mit dem ein oder anderen Problem kaempfen, da es von Haus aus auf komplett freie Software setzt.
Nach Ubuntu bin ich dann zu Archlinux gewechselt, weil sich meine Beduerfnisse geaendert haben und ich bin damit eigentlich voll und ganz zufrieden. Es ist im prinzip ein gelungener Mix aus Gentoo und Debian, da es einerseits nen tollen Paketmanager hat, aber auch das compilen vom “Quellcode” aus dem AUR (Arch User Repository) einfach und schnell geht.
Gentoo ist dann eher was fuer die richtigen “Freaks”, welches ein system haben wollen, dass voll und ganz auf die eigenen Beduerfnisse passt.
Wer noch weitere Distributionen sehen mag, kann sich die Liste auf Wikipedia mal ansehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Linux-Distributionen
Es sind einfach zu viele, um auf jede einzelnd einzugehen, daher hoffe ich, dass euch mein “Mix” trotzdem gefallen hat – bis zum naechsten Teil!
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