Tokio (dpa) – Sichtlich bewegt hat der japanische Ministerpräsident Naoto Kan seiner Bevölkerung im Fernsehen Mut zugesprochen. Japan stehe vor der größten Krise der Nachkriegszeit, werde diese aber «überwinden und sich erholen», sagte er in einer live übertragenen Pressekonferenz.
Als Antwort auf die Katastrophen würden in Japan alle verfügbaren Kräfte gebündelt. Die erste Woche nach Beben und Tsunami habe die Bevölkerung mit Ruhe bewältigt, lobte Kan. Den Opfern und Angehörigen der Opfer drückte Kan sein Beileid und Mitgefühl aus.
Zu der Lage im Krisen-AKW Fukushima befragt, sprach Kan von einer weiterhin sehr ernsten Situation: Diese erlaube keinen Optimismus. Die Lage werde aber «in nicht weiter Ferne» unter Kontrolle gebracht. Kan wehrte sich gegen die Kritik, Informationen über Fukushima zurückzuhalten: «Ich selbst und der Regierungssprecher haben alle Informationen bekanntgegeben, die wir hatten», sagte Kan. «Lassen Sie mich diese Tatsache wiederholen.»
Jeder Einzelne solle jetzt überlegen, was er beitragen könne, um Japan wiederaufzubauen. Auch er selbst werde alle seine Kraft aufwenden, versicherte Kan. Obwohl Japan ein kleines Land sei, habe es ein großes Wirtschaftswachstum erreicht. Es sei mit der Kraft aller Menschen aufgebaut worden. Mit Tränen in den Augen fügte er hinzu, Japan werde sich von dieser Katastrophe nicht unterkriegen lassen. Die Menschen dürften nicht pessimistisch sein: «Wir werden Japan neu aufbauen.»
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