In Chinas führender Militärzeitung erschien am gestrigen Donnerstag die Empfehlung, China müsse seine „Cyberwar-Kapazitäten“ massiv erhöhen, um einer möglichen Offensive der USA im Cyberspace zu begegnen. China hatte in den letzten Wochen selbst verstärkt wegen mutmaßlicher Cyber-Angriffe – vor allem auf US-Bürger und -Unternehmen – in der Kritik gestanden.
In der „Liberation Army Daily“, der offiziellen Zeitung der chinesischen Armee, erschien am gestrigen Donnerstag eine Reportage über die aktuellen Cyberwar-Aktivitäten des Pentagon. Dort hieß es, allen Anschuldigungen gegen China zum Trotz, es sei Peking – nicht Washington – das verwundbar für Cyber-Angriffe sei und Gefahr laufe, zum Opfer derartiger Attacken zu werden. Die USA seien momentan massiv um militärische Dominanz im Internet bemüht und provozierten dort Konflikte, so hieß es.
„Ihre Aktionen erinnern uns daran, dass wir, um die Internet-Sicherheit der Nation zu schützen, die Entwicklung von Internet-Verteidigungen beschleunigen und beschleunigte Schritte zum Aufbau einer starken Internet-Armee machen müssen,“ schrieb die Zeitung über die USA. China habe sich zwar „zu einer Internet-Großmacht entwickelt„, die Sicherheitsmaßnahmen in diesem Bereich seien aber „immer noch sehr schwach“. Man müsse daher „die Entwicklung von Internet-Kampftechnologie und Befestigungen“ vorantreiben.
Bei dem Artikel handelt es sich nicht um eine offizielle Stellungnahme der chinesischen Regierung. Die „Liberation Army Daily“ gilt aber als regierungsnah und transportiert meist Ansichten, die mit denen der Staatsführung konform sind. Die nun geäußerten Ansichten über den Cyberwar sollten also durchaus ernst genommen werden. Allem Anschein nach legt es China momentan auf ein „Cyber-Wettrüsten“ mit den USA an. Wozu dies letztendlich führen wird, bleibt abzuwarten.
Quelle : gulli.com