Als Bitcoin den Markt betrat, schien es das Konzept digitaler Währungen grundlegend zu verändern. Nach wie vor gibt es die verschiedensten Diskussion rund um technische, wirtschaftliche sowie rechtliche Aspekte zur Währung. Von Unterstützern heißt es, dass die Währung elementare Vorteile gegenüber „konventionellen“ Zahlungsmitteln besitze.
Die Währung kann ohne die Regulierung von Banken oder Regierungen getauscht werden. Anonymität ist in einem Rahmen möglich, der auch beim Zahlen mit Bargeld erreicht wird. Aufgrund des Protokolls ist außerdem sichergestellt, dass es nie mehr als 21 Millionen Bitcoins geben wird. Eigentlich sollte dies zur Stabilität der Währung beitragen. Wie sich am vergangenen Montag gezeigt hat, ist dies jedoch nur begrenzt der Fall.
Im Zuge medialer Berichterstattung wuchs der Wert der Währung zwischen April und Juni 2011 dramatisch. Wurde ein Bitcoin ursprünglich für einen US-Dollar gehandelt, stieg der Wert rasant auf 30 US-Dollar an. Das Debakel folgte, als dieser Spitzenwert erreicht war. Ein Bitcoin-Nutzer behauptete, dass ihm Bitcoins im Wert einer halben Millionen US-Dollar von seinem PC gestohlen wurden. Wie, ist nach wie vor fraglich. Kurze Zeit später wurde man Opfer eines Hackerangriffs, so dass der Handel ausgesetzt werden musste. Die negativen Presseberichte häuften sich.
Ende Juni war der Wert eines Bitcoins auf 17 US-Dollar gefallen. Ein Ende der Talfahrt war nicht in Sicht. Als im August auch noch eine der Bitcoin-„Banken“ gehackt wurde und mehrere Hundertausend US-Dollar als verloren melden musste, stürzte der Wert auf unter 7 US-Dollar ab. Im September waren es schließlich nur noch 5 US-Dollar. Der vergangene Montag signalisierte schließlich einen neuen Tiefpunkt mit einem Wert von unter 3 US-Dollar.
Verloren ist die Währung damit nicht, da sie ganz normal dem Prinzip von Angebot und Nachfrage unterliegt. Doch es gibt Randaspekte, die in diesem Modell schlicht ausgeblendet werden. Vermutlich wäre vieles nur halb so dramatisch, wenn der Wert eines Bitcoins langsam gestiegen wäre. Dies war jedoch nicht der Fall.
Entscheidend dürfte nun sein, ob sich der Wert eines Bitcoins langsam wieder einpendelt. Nachdem man 90 Prozent unter dem Spitzenwert liegt, könnte dies langsam aber sicher der Fall werden. Nicht vergessen darf man zuletzt aber auch die Tatsache, dass der Wert eines Bitcoins mit 3 US-Dollar nach wie vor um den Faktor 3 über dem Einführungspreis liegt. Für diejenigen, die größere Beträge investiert und verloren haben, mag dies nur ein geringer Trost sein. Letztendlich legen „normale“ Währungen aber auch keinen derart dramatischen Zuwachs vor.
Quelle : gulli.com