Ohne Wissen der Nutzer haben Apples Smartphones aufgezeichnet, wann sich die Nutzer wo aufgehalten haben. Zwei britische Experten analysierten die Daten und zeigten: Damit lassen sich detaillierte Bewegungsprofile erstellen. Jeder iPhone-Besitzer kann das nach einem Download selbst überprüfen.
Nur 184 KiloByte ist das Programm iPhoneTracker groß, das die britischen Informatiker Pete Warden und Alasdair Allan geschrieben haben. Aber wer es aus dem Internet herunterlädt und auf dem Computer installiert, mit dem er normalerweise via iTunes sein iPhone mit Musik bestückt oder seinen Kalender sychronisiert, erlebt Erstaunliches: Das Programm liest die von Apples iTunes-Software automatisch erstellten Sicherungskopien der Handy-Daten aus. Dann zeigt es auf einer Weltkarte mit farbigen Punkten, wo sich der Nutzer in den vergangenen Monaten aufgehalten hat – vorausgesetzt er hatte sein Telefon dabei. Zugrunde liegt ein Datensatz, der unter anderem Uhrzeit, Längen- und Breitengrad enthält.
Im Selbstversuch zeigt iPhoneTracker deutlich den Lebensmittelpunkt Hamburg, aber auch Fahrten auf der Strecke nach Bremen und einen Ausflug nach Stade. Ganz treffsicher sind die vom iPhone gespeicherten Daten nicht. Mancher Punkt liegt gar gänzlich abseits. Warden und Allan vermuten, dass die Standorte aus den Handy-Funkzellen berechnet werden, nicht durch den GPS-Sensor des iPhones. Gesammelt werden die Daten laut den beiden Entdeckern seit Mitte 2010. Offenbar wurde die Speicherung damals mit einem Software-Update von Apple aktiviert.
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Falls ihr noch nicht der Meinung seid, dass euer Telefon vielleicht ein bisschen viel über euch weiss, dann könnte das Folgende dieselbe vielleicht ändern: zwei britische Forscher haben ein Feature von iOS 4 entdeckt, das undokumentiert ist und das iPhone und das iPad 3G dazu bringt, die Ortsdaten seines Besitzers kontinuierlich aufzuzeichnen und mit einem Zeitstempel zu versehen. Das geschieht über hundert mal am Tag und erlaubt damit ein sehr genaues Tracking des Users. Das Feature ist unter Forensikern schon seit geraumer Zeit bekannt und auch deswegen heikel, weil sich die Daten – eine Datei namens consolidated.db – relativ einfach aus dem Backup auf dem Rechner extrahieren lassen. Die Daten werden beim Gerätewechsel auch auf das neue Gerät übertragen und weitergeschrieben.