Die Wau-Holland-Stiftung hat rechtliche Schritte gegen Paypal eingeleitet. Die eBay-Tochter hatte der gemeinnützigen Stiftung ein Paypal-Konto gesperrt, auf das Spendengelder für Wikileaks eingingen.
Wikileaks und die Wau-Holland-Stiftung haben Paypal bereits als Zahlungsmöglichkeit von ihren Webseiten entfernt. Mit befremden habe man die unangekündigte Sperrung des Paypal-Accounts zur Kenntnis genommen, heißt es in einer Pressemitteilung der Wau-Holland-Stiftung. Anwaltliche Schritte gegen Paypal seien bereits eingeleitet worden.
Gegen die von Paypal veröffentlichte Behauptung, die Wau-Holland-Stiftung unterstütze und fördere „illegale Aktivitäten“, verwehre sich die Stiftung in aller Form. Der Zahlungsanbieter wurde aufgefordert, diese Behauptung aus seinem Firmenblog zu entfernen und den berechtigen Zugriff auf das Spendenkonto wiederherzustellen.
Die gemeinnützige Stiftung hatte für Wikileaks vom 3. bis zum 4. Dezember 2010 rund 10.000 Euro Spendengelder aus aller Welt auf dem gesperrten Paypal-Konto gesammelt. Mit der Sperrung dürfte sich Paypal in Deutschland einen immensen Imageschaden und Vertrauensverlust zugezogen haben, zumal der Zahlungsanbieter bereits widerholt dafür kritisiert wurde, sehr schnell auch rechtmäßig genutzte Konten zu sperren – und die Kunden dann mit dem Problem alleine zu lassen.
Die Wau-Holland-Stiftung hat angekündigt, auch in Zukunft Projekte und Aktionen zu fördern, die ihren Stiftungszielen entsprechen. Dazu gehören neben der Aktion gegen Wahlcomputer, die Unterstützung der Anonymisierungsplattform TOR und anderen auch Projekte wie Wikileaks.
Die Stiftung fühle sich dabei den Freiheits-Idealen des 2001 verstorbenen Datenphilosophen Wau Holland verpflichtet, dem Gründer des Chaos Computer Clubs. Nach Maßgabe ihrer Satzung fördert sie „… weltweite Kommunikation, Informationsfreiheit und Zivilcourage mit elektronischen Medien…“ (ck)