Ende des 19. Jahrhunderts war Deutschland eine aufstrebende Industrienation und machte England tüchtig Konkurrenz. Bislang war England die unangefochtene Nummer Eins auf der Welt gewesen.
Um sich gegen die Produkte aus Deutschland zu schützen, wurde im Merchandise Marks Act von 1887 vorgeschrieben, dass Waren aus Deutschland mit der Bezeich- nung „Made in Germany“ gekennzeichnet werden mussten.
Damit sollten die einheimischen Hersteller geschützt werden, denn diese glaubten, die Produkte aus Deutschland wären qualitativ schlechter als ihre eigenen. Während des ersten Weltkrieges 1914 bis 1918 wurde dies Vorschrift auch auf Österreich-Ungarn (Made in Austria/Hungary) ausgedehnt.
Anfangs versuchten die deutschen Hersteller nicht selten, die Kennzeichnung so anzubringen, dass sie nur schwer sichtbar waren. Doch die Waren die aus Deutschland kamen, waren oft besser als die englischen. So kam es, dass schon 1894 eine Kommission des deutschen Reichstags vermeldete, dass nach anfänglichem Rückgang der Verkäufe die deutschen Hersteller einen Vorteil aus der Kennzeichnung ziehen könnten und dass die Kennzeichnung sich gut eignen würde, sich von den englischen Produkten zu unterscheiden.
Immer mehr deutsche Hersteller verwendeten das Zeichen freiwillig, worauf sich „Made in Germany“, besonders auch in der Wirtschaftswunderzeit nach dem 2. Weltkrieg, auch in anderen Ländern zu einem Qualitätssiegel entwickelte.