Das FBI hat jetzt mit einem sehr gewagten Schritt neue Fakten im Kampf gegen Schädlinge aus dem Internet geschaffen. Die Behörde hat das Botnetz Coreflood vom Netz genommen und fängt Anfragen von infizierten PCs ab, um auf diesen dann den Schädling temporär zu deaktivieren. Unter Experten wird dieser Schritt sehr kontrovers diskutiert, da man so auch PCs von ahnungslosen Anwendern beschädigen kann.
Botnetze werden im Internet unter anderem dazu verwendet, um lästige SPAM-Mails auf den Weg zu schicken oder um in gemeinsamen Attacken mit einem DoS-Angriff Rechner und Server vom Netz zu nehmen. Das FBI hat kürzlich das Botnetz Coreflood vom Netz genommen und im Zuge dieser Maßnahme eine umstrittene Strategie umgesetzt. Versucht sich zukünftig ein infizierter PC unbemerkt vom Benutzer am Steuer-Server (Command and Control Server) anzumelden, greift das FBI aktiv auf diesen PC zu und deaktiviert den Schädling bis zum Neustart ( FAIL ?! ) . Umstritten ist diese Methode besonders deswegen, weil das FBI aktiv auf den Anwender-PC ohne dessen Wissen zugreift und möglicherweise das Betriebssystem bei der Deaktivierung beschädigen kann.
Das FBI betonte allerdings, dass man vor Veränderungen an infizierten PC den Schädling genauestens untersucht, um Risiken für Anwender-PCs auszuschließen. Die rechtliche Situation für solche Eingriffe ist ebenfalls nicht eindeutig geklärt. Laut dem FBI existiert das Botnetz bereits seit zehn Jahren und es sollen rund zwei Millionen Rechner betroffen sein.